England: Impfen senkt Rate von Pneumonien deutlich

NEU-ISENBURG (eis). Nach Einführung der Pneumokokken-Impfung für Säuglinge ist in England bei Kindern die Rate von Klinikeinweisungen wegen bakterieller Pneumonien insgesamt um 19 Prozent zurückgegangen, hat eine Studie ergeben. Die Rate der gefährlichen Empyeme sank um 22 Prozent.

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Pneumokokken: Die Keime sind die häufigsten Verursacher bakterieller Pneumonien.

Pneumokokken: Die Keime sind die häufigsten Verursacher bakterieller Pneumonien.

© Wyeth

In der Studie wurden Daten aus englischen Kliniken zu Einweisungen von Kindern im Alter unter 15 Jahren mit bakteriellen Pneumonien oder Empyemen zwischen 1997 und 2008 miteinander verglichen (Thorax 2010; 65: 770). Danach stieg die Rate bakterieller Pneumonien zunächst von 1022 pro 1 Million Kinder im Jahr 1997 auf 1335 im Jahr 2006.

Ende 2006 wurde die siebenvalente Pneumokokken-Impfung eingeführt. Bis zum Jahr 2008 fiel dann die Rate auf 1079 pro eine Million Kinder deutlich. Gleichzeitig sank die Rate der Empyeme zwischen 2006 und 2008 von 18 auf 14 pro eine Million Kinder.

Pneumokokken gelten als die häufigsten Erreger von bakteriellen Pneumonien und von Empyemen als Pneumonie-Komplikationen. In den USA waren vier Jahre nach Einführung der Impfung die Pneumonie-Raten bei Kindern im Alter bis zwei Jahre um 39 Prozent reduziert worden.

Die Daten aus England bestätigen die Wirksamkeit der Impfung und deuten zudem auf eine Herdenimmunität bei hohen Impfraten: Nicht nur bei den Impflingen, sondern auch bei älteren Kindern gingen die Pneumonie-Raten nach Einführung der Impfung deutlich zurück.

Durch die stärkere Verbreitung des Impfschutzes sowie durch Einführung des 13-valenten Impfstoffs - der gegen weitere Pneumokokken-Serotypen schützt - sind in Zukunft weitere Reduktionen bei bakteriellen Pneumonien zu erwarten.

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