Etanercept lindert Arthritis und Hautläsionen bei schwerer Psoriasis

MÜNCHEN (wst). Der subkutan applizierbare TNF-alpha-Rezeptor Etanercept hat sich zur Behandlung bei rheumatoider Arthritis etabliert und ist auch für die Therapie von Patienten mit Psoriasisarthritis zugelassen. Bei dieser Therapie hat sich auch eine gute Wirksamkeit bei hartnäckigen psoriatischen Hauterscheinungen gezeigt.

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In den USA ist Etanercept (Enbrel®) seit Mai dieses Jahres außer zur Therapie bei rheumatischen Indikationen auch zur Behandlung von Patienten mit moderater bis schwerer Psoriasis zugelassen, die auf andere Therapien nicht ansprechen. Ein entsprechender Antrag für Europa wurde von der zuständigen Behörde EMEA mit einer positiven Empfehlung versehen, wie Professor Wolf-Henning Boehncke aus Frankfurt am Main bei einer Pressekonferenz zur 19. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie in München berichtet hat.

Für die gute Wirksamkeit von Etanercept auch gegen Psoriasis sprechen vor allem Studienergebnisse bei Psoriasisarthritis. Boehncke präsentierte auf einer Veranstaltung des Unternehmens Wyeth eine jetzt veröffentlichte Studie mit 205 Patienten mit Psoriasisarthritis (Arthritis & Rheumatism, 7, 2004). 101 Patienten hatten sechs Monate lang zweimal wöchentlich 25 mg Etanercept subkutan erhalten, 104 nach dem gleichem Modus Placebo.

Beurteilt anhand der Kriterien des American College of Rheumatology waren schon nach drei Monaten bei 59 Prozent der Patienten der Verumgruppe die Gelenkbeschwerden anhaltend um mindestens 20 Prozent vermindert. 38 Prozent der Verumpatienten erreichten eine mindestens 50prozentige und elf Prozent eine mindestes 70prozentige Verbesserung des Gelenkzustandes. Die entsprechenden Raten unter Placebo lagen bei 15, vier und null Prozent.

Bei 66 Patienten der Etanercept-Gruppe und 62 Patienten der Placebogruppe wurde zudem der Einfluß der Therapie auf die psoriatischen Hautläsionen geprüft. Beurteilt anhand des Psoriasis Area and Severity Index (PASI) erreichten mit Entanercept 47 Prozent eine Abnahme der Hautveränderungen um mindestens 50 Prozent und 23 Prozent um mindestens 75 Prozent. In der Placebogruppe lagen die Anteile entsprechend bei 18 und drei Prozent.

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