Morbus Crohn

Fibrotischer Darm wird wieder weich

Intestinale Fibrosen sind prinzipiell reversibel. Derzeit werden Diagnosetechniken und Behandlungsoptionen entwickelt.

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Etwa ein Drittel der Crohn-Patienten entwickelt innerhalb von zehn Jahren eine intestinale Fibrose, sagt Dr. Florian Rieder, Gastroenterologe an der Cleveland Clinic im US-Staat Ohio. Die unter Umständen schweren Komplikationen erfordern chirurgische Maßnahmen.

Dennoch treten die Fibrosen immer wieder auf. Die zugrunde liegenden Mechanismen sind komplex, wie Rieder und seine Mitarbeiter herausgefunden haben (Sci Transl Med 2013; 5(190): 190ps10). Spezifische Therapien existieren nicht - noch nicht.

Denn inzwischen ist klar geworden: Die Fibrosen sind prinzipiell reversibel. Beobachtet hat man dies bereits vor Jahren bei Patienten nach Strikturoplastik des Dünndarms. Dabei werden stenotisch veränderte Abschnitte erweitert, ohne Darm resezieren zu müssen. Chirurgen haben im weiteren Verlauf eine verminderte Wanddicke und einen Rückgang der Inflammation beobachtet, der Darm wird wieder weich und elastisch.

Nach den Worten Rieders wird derzeit an Tiermodellen eine große Palette von Antifibrotika gegen Fibrosen des Darms und weiterer Organe getestet. Zielstrukturen sind zum Beispiel Wachstumsfaktoren, Entzündungsmodulatoren oder intrazelluläre Enzyme. Spezifische Optionen bei M. Crohn sind intraläsional applizierte Steroide oder TNF-Antikörper.

Die Frage ist, wie rechtzeitig auf antientzündliche Therapien reagierende Strikturen von jenen Fibrosen unterschieden werden können, die absehbar in die Hände des Chirurgen gelangen werden. Dafür würden bereits Diagnosetechniken entwickelt, so Professor Peter Higgins aus Ann Arbor im US-Staat Michigan.

So seien die Erkenntnisse zu proteomischen Serummarkern ermutigend, diese müssten allerdings noch prospektiv validiert werden. Interessant sind darüber hinaus auch bildgebende Techniken unter Ausnutzung der Magnetresonanz, der Photoakustik sowie der sonografischen Elastographie. (ner)

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