Onkologie

Forscher testen Virotherapie bei Leberkrebs

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TÜBINGEN. Die Virotherapie ist eine neue biologische Krebstherapie, mit deren Hilfe Krebszellen gezielt infiziert und zerstört werden. Das Universitätsklinikum Tübingen startet nun eine VirotherapieStudie für Patienten mit Leberkrebs.

In der Studie werden Krebspatienten modifizierte Pocken-Impfviren verabreicht, die Tumorzellen gezielt befallen und sich in diesen nahezu ungebremst vermehren können, heißt es in der Mitteilung des Universitätsklinikums Tübingen. Durch diesen Mechanismus können große Teile von Tumorgewebe zerstört werden. Da gesunde Zellen im Gegensatz zu Tumorzellen genetisch nicht verändert sind und deshalb über eine intakte Virusabwehr verfügen, werden diese nicht befallen.

Eine Besonderheit bei der in Tübingen anlaufenden Virotherapiestudie bestehe darin, dass die Virotherapeutika nicht intravenös verabreicht werden, sondern mittels Leberpunktion direkt in die Tumorherde eingebracht werden, heißt es weiter. Damit gelangen die Virotherapeutika unmittelbar zu den aggressiv wachsenden Tumorherden und die Impfviren können die entsprechenden Tumore infizieren.

Die zum Einsatz kommenden Pocken-Impfviren werden insgesamt dreimal im Abstand von jeweils zwei Wochen verabreicht. Durch die Virus-vermittelte Zerstörung der Lebertumorzellen soll auch das Immunsystem maximal zum Kampf gegen sämtliche im Körper befindliche Tumorherde, also auch gegen Metastasen, stimuliert werden. Danach schließt sich eine zweite Behandlungsphase an, in der die Patienten zweimal täglich Sorafenib in Tablettenform einnehmen. (eb)

Kontaktadresse für Patienten und niedergelassene Ärzte: Prof. Ulrich M. Lauer; Stichwort "Virotherapie bei Leberkrebs"; Abteilung Innere Medizin VIII, Klinische Tumorbiologie; Otfried-Müller-Str. 10, 72076 Tübingen; E-Mail:PHOCUS- STUDIE@med.uni-tuebingen.de

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