Fußballer punkten für HIV-Infizierte

FRANKFURT/MAIN (smi). Die Nachwuchskicker des Frankfurter Teams "Hobbit Power" haben das Straßenfußball-Turnier "Anpfiff gegen Aids" gewonnen. In dem von der Deutschen Aids-Stiftung und dem Arzneimittel-Hersteller GlaxoSmithKline veranstalteten Turnier ging es vor allem darum, Jugendliche für das Thema Aids und HIV zu sensibilisieren sowie Geld für ein Hilfsprojekt zu sammeln.

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"Aids ist eine schlimme Krankheit", sagt der 14-jährige Samir. "Wir sind gekommen, um den armen Menschen zu helfen." Samir gehört zur Frankfurter Mannschaft "GSU Greece Boys", eines von acht Teams, die beim Straßenfußball-Turnier "Anpfiff gegen Aids" angetreten sind.

Sein Freund Wais, ebenfalls 14, weiß, wo die armen Menschen leben. "Südafrika ist am stärksten betroffen", erklärt er. "Bis jetzt ist die Krankheit nicht heilbar. Daher muss man sich davor schützen." Sein Mannschaftskollege Samuel, 12 Jahre alt, nickt. "Übertragen wird Aids durch ungeschützten Geschlechtsverkehr und durch offene Wunden", ergänzt er.

Genau darum ging es in dem Turnier, das während des Deutsch-Österreichischen Aids-Kongresses in Frankfurt am Main ausgetragen wurde: Jugendliche für das Thema Aids zu sensibilisieren und die am stärksten von Aids betroffenen Menschen in Afrika zu unterstützen. Für jedes Tor, das beim Turnier geschossen wurde, spendete GlaxoSmithKline zehn Euro. Das Geld kommt der gemeinnützigen Organisation "Hope" zugute, die Aids-Patienten und HIV-Infizierte in Südafrika berät und medizinisch betreut.

Weltweit gibt es etwa 40 Millionen HIV-Infizierte, davon allein 5,5 Millionen in Südafrika. Im vergangenen Jahr infizierten sich 4,3 Millionen Menschen neu mit HIV, 40 Prozent von ihnen waren zwischen 15 und 24 Jahre alt.

"Junge Leute interessieren sich wenig für Aids", erläutert Bernd Daut, Senior Product Manager HIV bei GlaxoSmithKline, im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung". Daut hat das Straßenfußball-Projekt maßgeblich initiiert. "Fußball ist fast der einzige Weg, an die Jungs heranzukommen", ist er überzeugt. "Botschaften dürfen keinen schulmeisterlichen Charakter haben, wenn die junge Zielgruppe sie ernst nehmen soll."

In Frankfurt gab es über 700 Tore für das Projekt in Afrika

Die Grundidee für das Turnier sei vor zwei Jahren geboren worden, so Daut. Bei der Premiere im vergangenen Jahr konnte man auch Kicker vom FC Bayern München und 1. FC Kaiserslautern begrüßen. Inzwischen sind seinen Angaben zufolge durch die Initiative etwa 30 000 Euro zusammen gekommen. Beim Turnier in Frankfurt wurden 170 Tore erzielt, zusätzlich 548 Tore beim Torwandschießen der Zuschauer, für die jeweils ein Euro gespendet wurde.

Samir, Wais und Samuel schafften es mit ihren "GSU Greece Boys" ins Endspiel des Turniers. Nach der regulären Spielzeit stand es gegen die Kicker von "Hobbit Power" 4:4. Im Endspiel unterlagen die griechischen Jungs schließlich nur knapp.

Pokale gab es jedoch für alle acht Teams. Als Höhepunkt der Veranstaltung trat nach der Preisverleihung die für den bedeutenden Musikpreis Echo nominierte Frankfurter Band Rapsoul auf. Am Ende freuten sich alle über den Erfolg des Turniers: die Kicker, die Zuschauer und nicht zuletzt die Veranstalter, für die Dr. Ulrich Heide, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Aids-Stiftung, noch einmal das Ziel des Turniers zusammenfasste: "Wir hoffen, dass ‚Anpfiff gegen Aids‘ dazu beiträgt, über Sprachbarrieren hinweg auf die Gefahren von HIV hinzuweisen."

Weitere Informationen unter www.anpfiffgegenaids.de

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