HIV-Impfstudien werden schwieriger

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BERLIN (gvg). Bei der Impfung gegen HIV setzen Virologen trotz Misserfolgen in einer großen Studie weiterhin auf lebende Viren, die HIV-Bestandteile in den Körper transportieren. Die meisten erwarten aber, dass klinische Studien jetzt schwieriger werden.

"Wenn wir einen effektiven Impfstoff wollen, müssen wir die Variabilität des HI-Virus nachstellen", sagte Professor Reinhard Kurth vom Robert Koch-Institut zur "Ärzte Zeitung". Weil die Wissenschaftler aber Retroviren wie HIV aus Sicherheitsgründen nicht einsetzen könnten, müssen sie auf andere Viren ausweichen.

Ein Hoffnungsträger war bisher das Adenovirus 5 (Ad-5). Ein Konstrukt aus Ad-5 und der DNA von drei HIV-Proteinen lieferte aber in einer vor wenigen Tagen beendeten Studie des US-Unternehmens Merck keinen Impfschutz. Tatsächlich waren die Infektionszahlen in der Impfkohorte sogar höher.

Trotzdem sollte die Ad-5-Strategie nach Kurths Auffassung weiter verfolgt werden. Er plädierte trotz des Misserfolgs dafür, eine mit einem anderen Ad-5-basierten Impfstoff für 2007 geplante Großstudie des US-National Institute for Allergies and Infectious Diseases mit 9000 Teilnehmern in kleinerem Umfang zu starten. Noch liegt sie auf Eis. Außer Ad-5 sind für Kurth aber auch noch andere Viren als Träger von HIV-DNA denkbar: "Herpesviren zum Beispiel sind noch nicht ausreichend untersucht worden." Der Vorteil: Es ist klar, dass Menschen diese Viren vertragen. Auch Foamy- und Kuhpockenviren sind vielversprechende Kandidaten für Impfstoffe.

Trotzdem: Die Enttäuschung über die fehlgeschlagene Studie kann kaum ein HIV-Forscher verbergen: "Klinische Studien in Afrika werden jetzt sehr viel schwieriger", sagte Professor Ralf Wagner von der Uni Regensburg. Es sei zu erwarten, dass noch viel stärker als bisher zunächst die Sicherheit des Impfstoffs nachgewiesen werden müsse. Auch Wagner berichtete von einer Studie, die wegen der jüngsten Probleme nun erst einmal verschoben wurde.

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