Herzinsuffizienz - bessere Prognose durch bessere Therapie

HANNOVER (Rö). Konsequente Therapie zahlt sich aus. Etwa bei Herzinsuffizienz: Zwar ist in den 90er Jahren im Vergleich zu den 70er Jahren die Inzidenz wegen der alternden Gesellschaft deutlich gestiegen. Die Sterberaten sind durch verbesserte Therapien jedoch bei den Männern gesunken. Bei den Frauen sind sie gleich geblieben.

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Nach dem Ende 2005 veröffentlichten "Herzbericht 2004" sind in Deutschland die Herzinsuffizienz-Sterbeziffern (Zahl der an Herzschwäche Gestorbenen pro 100 000 Einwohnern) bei den Männern von 65 im Jahr 1980 auf 47 im Jahr 2003 gesunken. Bei den Frauen sind sie mit 93 und 95 fast gleich geblieben.

Den gleichen Trend für die USA belegt eine Analyse von Dr. William H. Barker (Circulation 113, 2006, 799). Sie beruht auf einer retrospektiven Kohortenstudie mit über 300 000 Menschen über 65 Jahren. Die Fünf-Jahres-Sterberaten bei Herzinsuffizienz gingen von der ersten Hälfte der 70er Jahre bis zur ersten Hälfte der 90er Jahre bei Männern relativ um 33 Prozent zurück: von 83 Prozent auf 69 Prozent.

Bei den Frauen stieg die Sterberate geringfügig von 61 Prozent auf 65 Prozent. Gestiegen ist dagegen von den 70er Jahren zu den 90er Jahren die Rate der Herzinsuffizienz-Erkrankungen von 997 pro 100 000 Personenjahre auf 1220 pro 100 000 Personenjahre, ein Plus von 14 Prozent.

Der US-Forscher aus Rochester im Staat New York erklärt den Rückgang der Sterberaten durch die ab den 90er Jahren zunehmende Verwendung von ACE-Hemmern und später der Betablocker-Therapie. Die Ergebnisse bei Frauen erklärt er damit, daß diese bei Herzerkrankungen weniger gut behandelt würden als Männer.

Auch in Deutschland wurden in den 90er Jahren zunächst ACE-Hemmer in die Therapie Herzkranker eingeführt. Das belegen die Daten des Herzinfarkt-Registers MITRA. 1994 hatten 16 Prozent einen ACE-Hemmer erhalten, 1995 bereits 57 Prozent und 1996 schon 63 Prozent.

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