Hydromorphon in besonderer Galenik
Mit Hilfe einer neuen Technik ist es möglich, Hydromorphon gleichmäßig 24 Stunden im Körper freizusetzen. Dadurch reicht für eine wirkungsvolle Analgesie die Einnahme nur einer Tablette pro Tag.
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Schwerkranke Schmerz-Patienten brauchen eine Analgesie, die zuverlässig 24 Stunden wirkt.
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FRANKFURT AM MAIN (djb). Eine adäquate Opioidtherapie bei starken Schmerzen mit nur einer Tablette täglich gelingt zuverlässig mit Hydromorphon in der OROS®-Technologie. Eine damit erzielte gleichmäßige 24-Stunden-Analgesie benötigen vor allem Tumorpatienten, die meist Tag und Nacht unter Schmerzen leiden.
Hydromorphon in der OROS®-Technologie (Jurnista®) hat aufgrund seiner besonderen Galenik eine Halbwertsdauer von mehr als 30 Stunden. Das ist die Zeitdauer, in der die Plasma-Konzentration über der Hälfte der maximalen Konzentration Cmax liegt, erläuterte Dr. Kuno Güttler vom Institut für Pharmakologie der Uniklinik Köln beim Deutschen Schmerz- und Palliativtag in Frankfurt am Main.
Vor allem Krebskranke brauchen 24-Stunden- Analgesie.
Die Halbwertsdauer sei ein wichtiger Wert für die Qualität von Retardformulierungen und nicht mit der Halbwertszeit zu verwechseln, betonte er bei einer von dem Unternehmen Janssen-Cilag unterstützten Veranstaltung.
Im Falle von OROS®-Hydromorphon bedeute dies, dass eine Tablette 24 Stunden analgetisch wirkt und nur einmal täglich eingenommen werden muss. Dagegen wirken die meisten oralen Opioide nur acht bis zwölf Stunden und müssen daher mehrmals täglich eingenommen werden.
Eine aktuelle Analyse habe ergeben, dass die Halbwertsdauer von 13 Morphin-Präparaten, die angeblich über zwölf Stunden wirken sollen, nur bei 5,5 bis 6,3 Stunden lag.
Dies führt dazu, dass sie statt alle zwölf Stunden im Abstand von acht Stunden eingenommen werden müssen (Deutsche Apotheker Zeitung 148, 2008, 69), da andernfalls die Schmerzen wieder auftreten. Diese Schmerzen werden auch als End-of-Dose-Schmerzen bezeichnet.
Beziehe man die Halbwertsdauer eines Präparates in die Analyse der Tagestherapiekosten ein, entpuppten sich die vermeintlich preiswerten Präparate daher mitunter als die teuersten und umgekehrt, so Güttler.
So funktioniert die OROS®-Technologie
Die OROS®-Technologie (Orales Osmotisches System) setzt das Stufe-III-Opioid Hydromorphon gleichmäßig über 24 Stunden frei und sorgt für gleichmäßige Plasmaspiegel. Aus dem osmotisch aktiven System, das aus einer semipermeablen, also halbdurchlässigen Außenhülle und einer dünnen Ummantelung besteht, wird Hydromorphon kontinuierlich aus einem Quellkörper durch eine kleine Öffnung in der Außenhülle gepumpt, wenn sich die Ummantelung nach der Einnahme im Magen-Darm-Trakt auflöst. Der Freisetzungsprozess ist auf 24 Stunden justiert. Das inaktive System wird über den Darm ausgeschieden. (djb)