In sechs Monaten soll es einen Impfstoff gegen Vogelgrippe geben

GENF (mut). In einem halben Jahr sollen sich Menschen gegen das H5N1-Influenzavirus impfen lassen können. Mit der Produktion eines Impfstoffs gegen die Vogelgrippe soll einer Pandemie vorgebeugt werden, falls sich eine gefährliche, zwischen Menschen übertragbare Virusvariante entwickelt.

Veröffentlicht:

Einen Zeitplan zur Impfstoffproduktion hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) jetzt in Genf vorgestellt. Demnach will die WHO zunächst den Prototyp eines Vakzine-Stamms entwickeln. So müssen bei dem derzeit aktiven Vogelgrippe-Virusstamm pathogene Bestandteile entfernt werden.

"Dann muß getestet werden, ob das Virus für Menschen weiterhin gefährlich ist", so Dr. Klaus Stöhr, Leiter des Grippe-Überwachungsprogramm der WHO. Getestet wird die Sicherheit des Impfstoffs an Frettchen. Weiterhin wird geschaut, ob der Vakzinestamm genetisch stabil ist und sich bei der Produktion nicht verändert. "Wir gehen davon aus, daß wir in den nächsten zwei Monaten einen Prototyp für die Vakzine haben," sagte Stöhr.

Weitere ein bis zwei Monate werden für klinische Tests mit dem Prototyp veranschlagt. "Diese werden bestimmte Unternehmen zusammen mit den nationalen Zulassungsbehörden machen", so Stöhr. Wenn bei den Tests alles klappt, wird ein Virus zur Impfstoffherstellung ausgewählt.

Die Produktion wird dann mindestens zwei weitere Monate dauern. Bisher, so Stöhr, haben sich neun Unternehmen bereit erklärt, die Vakzine zu produzieren. Namen nannte er nicht. Zwei weitere Firmen wollen sich an den klinischen Tests beteiligen.

Bis es eine geeignete Vakzine gibt, rät die WHO, daß in Asien Personen mit beruflichem Kontakt zu Geflügel mit der derzeit empfohlenen Influenza-Vakzine geimpft werden. Damit soll das Risiko minimiert werden, daß sich Human- und Vogelinfluenza-Viren kreuzen. Weiterhin empfiehlt die WHO, Oseltamivir (Tamiflu®) für Personen mit Vogelgrippe-Symptomen bereitzuhalten.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Die Vogelgrippe-Viren mutieren so schnell, daß sie auch für Menschen gefährlich werden können

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Praxismarketing

So entwickeln Sie das Leitbild für Ihre Praxis

Chancen und Grenzen der KI

Was kann Künstliche Intelligenz in der Hausarztmedizin leisten?

Schmerzen und funktionellen Beschwerden

Fragwürdige Empfehlungen für Frauen mit vulvovaginalen Leiden

Lesetipps
Abbildung einer umgefallenen Engels-Statur.

© Quy / stock.adobe.com

Wichtiger Laborwert

HDL-Cholesterin – wie „gut“ ist es wirklich?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung