Infliximab - neue Chance gegen Psoriasis

MÜNCHEN (wst). Mit dem Antikörper Infliximab (Remicade®) ist Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis schnell, effektiv und anhaltend zu helfen. Für Patienten, die auf herkömmliche Medikamente nicht ansprechen oder diese nicht vertragen, gibt es damit eine neue Therapieoption.

Veröffentlicht:

Zulassungsstudien zu der TNF-alpha-hemmenden Substanz haben schon zehn Wochen nach Therapiebeginn bei 80 Prozent der Patienten eine Verringerung des Schweregrades um mehr als 75 Prozent ergeben, wie Professor Kristian Reich von der Unihautklinik Göttingen auf einer Pressekonferenz des Unternehmens Essex in München berichtet hat. So sind in die Placebo-kontrollierte doppelblinde EXPRESS (European Infliximab for Psoriasis Efficacy and Safety Study)-Studie 378 Patienten mit mittelschwerer oder schwerer Plaque-Psoriasis aufgenommen worden (Lancet 366, 2005, 1367). Per Zufall aufgeteilt in zwei Gruppen, hatten 301 Patienten initial, nach zwei Wochen, nach sechs Wochen und danach alle acht Wochen jeweils 5 mg/kg KG Infliximab i.v. erhalten. 77 Patienten hatten Placebo bekommen.

Bereits in der zehnten Woche nach Therapiebeginn hatte sich der Hautbefund entsprechend des PASI(Psoriasis Area Severity Index)-Scores, der Ausdehnung und Schwere der Hautläsionen berücksichtigt, bei 80 Prozent der Patienten um 75 Prozent gebessert. Mit Placebo war das nur bei drei Prozent der Fall. Bei 57 Prozent der mit dem Antikörper Behandelten war nach dieser Zeit der PASI sogar um 90 Prozent vermindert. Echte oder vermeintliche unerwünschte Wirkungen veranlaßten bei sieben Prozent der Patienten mit Placebo und bei neun Prozent der Verumpatienten einen Studienabbruch.

Nach insgesamt 50 Wochen der nun offenen Studie hatten mit der Antikörper-Therapie immer noch 61 Prozent der Patienten einen PASI-Wert, der um mindestens 75 Prozent niedriger war als zu Studienbeginn.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Daktyloskopische Nebenwirkungen

Wenn die Krebstherapie die „Identität“ verändert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neue transsektorale S3-Leitlinie

Diagnose und Management des Delirs – so geht’s!

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Lesetipps
Professor Jan Galle

© Dirk Hoppe/NETZHAUT

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus