BUCHTIP
Klinisches Wissen zu Schlaganfall
Der Band "Schlaganfall" aus der Referenz-Reihe Klinische Neurologie hat ein erfrischend modernes Konzept. Auf die in Lehrbüchern übliche Gliederung der Kapitel in Themen wie Anatomie und Pathophysiologie haben die drei Autoren bewußt verzichtet.
Sie gehen das Thema stattdessen von der klinischen Realität her an, was das Buch für niedergelassene Kollegen sehr wertvoll macht. Es beginnt wie im wirklichen Leben mit der Prähospitalphase anhand von Fallbeispielen und der klinischen Differentialdiagnose.
Dabei wird etwa darauf eingegangen, wann und wie der Blutdruck gesenkt werden sollte. Ausführlich ist beschrieben, wie Schlaganfall-Patienten auf einer Schlaganfall-Spezialstation, einer Stroke Unit, behandelt werden.
Einen großen Raum nehmen Themen wie Primär- und Sekundarprävention des Schlaganfalls ein. Als Grundlage dafür wird das Risikofaktorenkonzept verwendet. Beschrieben ist dabei, was zur Bedeutung der einzelnen Risikofaktoren bekannt ist und was von einer Senkung erwartet werden kann.
Dabei sind die ganz aktuellen Studiendaten, etwa zur Plättchenhemmung und zur blutdrucksenkenden Therapie berücksichtigt. Auch auf Themen wie Schlaganfall und Depression, Schlaganfall im Kindesalter sowie vaskuläre Demenz wird eingegangen. Schließlich gibt es ein Kapitel, in dem die wichtigen Skalen der Schlaganfallforschung erklärt werden. (Rö)
Hans-Christoph Diener, Werner Hacke, Michael Forsting (Hrsg.): Schlaganfall. Thieme-Verlag, Stuttgart 2004, 342 Seiten, 149 Abbildungen, ISBN 3-13-136291-X, 79,95 EUR.