Kollegen punkten bei der Aufklärung über Apoplexie-Ursachen

MÜNSTER (cin/mal). In den vergangenen Jahren hat sich das Wissen der Deutschen zu Schlaganfall-Risikofaktoren weiter gebessert - auch dank des Engagements der Hausärzte. Stiefkind ist dabei der Diabetes: Nur 29 Prozent ordnen ihm als Risikofaktor eine große Bedeutung zu.

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Den Hausärzten gebühre außer den von der Deutschen Schlaganfall-Hilfe initiierten Aufklärungskampagnen ein großer Verdienst um das Wissen der Bevölkerung zu Apoplexie-Risikofaktoren, so Professor Klaus Berger von der Uniklinik Münster zur "Ärzte Zeitung".

In den Jahren 1996 und 2001 sind 8193 Personen zu ihrem Wissen zum Schlaganfall befragt worden (DMW 131, 2006, 314). Knapp 72 Prozent (fünf Jahre zuvor: 65 Prozent) wissen mittlerweile, daß Hypertonie ein "großes Risiko" ist. In absteigender Reihe folgen Rauchen (2001 für 62 Prozent ein "großes Risiko", 1996 nur für 43 Prozent), Übergewicht, Hypercholesterinämie und Alkoholkonsum.

Schlußlicht ist Diabetes, der nur für 29 Prozent (fünf Jahre zuvor: 25 Prozent) ein "großes Risiko" darstellt. 7,4 Prozent der Befragten meinten 2001 sogar, daß Diabetes "kein Risiko" sei; eine solche Fehleinschätzung wurde zum Beispiel für die Hypertonie als Risikofaktor nur von einem Prozent der Befragten gemacht. Diabetes als Risikofaktor werde somit massiv unterschätzt, so Berger.

Um Diabetes als Risikofaktor stärker ins Bewußtsein zu bringen, sind von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe neue Programme geplant. Scores für das individuelle Risiko und Programme zu Bewegung und Ernährung sollen entwickelt werden.

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