Kooperation gegen Infektionskrankheiten

DRESDEN/BERLIN (HL). Deutschland und Rußland wollen die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten intensivieren. Im Rahmen des Petersburger Dialogs haben Vertreter beider Länder in Anwesenheit des russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin und Bundeskanzlerin Angela Merkel ein Abkommen unterzeichnet.

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Hintergrund ist die besorgniserregende Ausbreitung von Tuberkulose, Aids und Hepatitis in den ehemaligen GUS-Staaten. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation erkranken jährlich rund 450 000 Menschen allein an Tuberkulose; rund 80 Prozent dieser Krankheitsfälle treten in Rußland und in seinen osteuropäischen Nachbarstaaten auf. Dabei hat sich gezeigt, daß die dort auftretenden Tuberkulose-Erreger gegen gebräuchliche Arzneiwirkstoffe resistent sind.

Ursächlich dafür ist wiederum eine unzureichende Diagnostik, vor allem aber eine unzureichende Therapie von an Tuberkulose erkrankten Menschen. Aufgrund wachsender Mobilität der Menschen in Osteuropa sieht die Weltgesundheitsorganisation eine Ausbreitung von Tuberkulose, Aids und Hepatitiden in die Staaten der Europäischen Union.

Vor diesem Hintergrund hatten Putin und der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder bereits im April 2005 im Rahmen des Petersburger Dialogs eine strategische Partnerschaft der beiden Länder zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten vereinbart.

Im Dezember 2005 wurde von Ärzten und Wissenschaftlern der Berliner Charité und der Universität St. Petersburg das Koch-Metschnikow-Forum ins Leben gerufen. Dessen Arbeit wird nun durch das am Dienstag in Dresden unterzeichnete Abkommen zwischen Rußland und Deutschland von beiden Staaten unterstützt.

Aufgabe des Koch-Metschnikow-Forums ist es, wissenschaftliche und soziale Projekte zur Bekämpfung von Infektionen zu koordinieren, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern und die Regierungen fachlich zu beraten.

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