Krebs ist besonders ein Problem der Menschen in armen Ländern

GENF (sh). An Krebs starben 2007 weltweit fast acht Millionen Menschen. 80 Prozent davon in Ländern mit niedrigem bis mittlerem Einkommen. Krebs ist also besonders ein Problem der armen Länder. An Krebs sterben mehr Menschen als an Tb, Aids und Malaria zusammen, hieß es beim Welt-Krebskongress.

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Krebs ist besonders ein Problem der Menschen in armen Ländern

© Foto: dpa

Der Welt-Krebskongress der UICC, der International Union Against Cancer, vom 27. bis 31. August in Genf ist kein wissenschaftlicher Kongress an sich. Es solle ein exaktes Bild der aktuellen weltweiten Situation bei Krebserkrankungen aufgezeigt werden, sagte der scheidende UICC-Präsident Dr. Franco Cavalli. Die neue Welt-Krebs-Deklaration 2008 soll helfen, Politikern die Problematik bewusster zu machen. "Wenn nicht bald etwas passiert, gibt es in den Entwicklungsländern ein Desaster", so Cavalli. Vermutlich werde es 2030 etwa 11,5 Millionen Krebstote geben.

Etwa ein Drittel aller Krebserkrankungen können nach WHO-Schätzungen vermieden werden, vor allem durch Einschränkung von Rauchen, Alkoholkonsum und falscher Ernährung sowie durch vermehrte körperliche Aktivität. Ein weiteres Drittel könne durch frühe Diagnose und adäquate Therapie geheilt werden.

Die Situation wird nach den Worten von Dr. Margret Chan, Generaldirektorin der WHO, in den armen Ländern dadurch verschärft, dass zu wenige Ressourcen für die rechtzeitige Diagnose und Therapie verfügbar seien. Besonders bedrückend ist ihrer Meinung nach die unzureichende palliative Versorgung. Nur ein Bruchteil der schwer Kranken erhalte etwa eine adäquate Schmerztherapie.

Chan betonte auch, dass es derzeit kein Land gäbe, das in der Prävention von Krebs aktiv genug sei. Obwohl schon vor fünf Jahren 154 Länder eine WHO-Vereinbarung zur Rauchbeschränkung unterzeichnet hätten, seien derzeit nur fünf Prozent der Weltbevölkerung als rauchfrei zu bezeichnen. Stolz wies der Präsident von Uruguay, der Onkologe Dr. Tabaré Vasquez darauf hin, dass sein Land zu den fünf Prozent gehöre und in Amerika die erste rauchfreie Nation sei.

www.uicc.org

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