KOMMENTAR

Maximaler Aufwand bei Seuchengefahr

Von Stefan Käshammer Veröffentlicht:

Auf der Isolierstation der Frankfurter Uniklinik wird seit vergangenem Freitag ein Patient mit Lassa-Fieber behandelt. Da die Infektion jedoch erst in Deutschland zweifelsfrei nachgewiesen werden konnte, war der Afrikaner aus Sierra Leone zunächst schwerkrank um die halbe Welt gereist.

Patienten, die Erreger wie Lassa-, Ebola- oder Marburg-Virus nach Deutschland einschleppen, setzen eine äußerst aufwendige medizinische Logistik in Gang: Im Fall des Lassa-Patienten werden derzeit Passagiere von drei internationalen Flügen überwacht - sie alle gelten als Kontaktpersonen.

Der 68jährige Patient aus Sierra Leone wurde in einem Hochsicherheitstransport von Münster in das Frankfurter infektiologische Schwerpunktzentrum verlegt. Dort wird er nun von einem Team aus über 30 Ärzten und Pflegern rund um die Uhr betreut.

Isolierstationen wie die in Frankfurt gibt es bundesweit nur in wenigen Städten. Sie bereit zu stellen ist teuer, genutzt werden sie selten, ausgelastet sind sie fast nie. Dennoch brauchen wir sie. Denn durch den internationalen Reiseverkehr können hochansteckende Infektionen wie Lassa- oder Ebola-Fieber auch in Deutschland zur Bedrohung werden.

Dem kann man vorbeugen, indem für erkrankte Patienten die teuren aber notwendigen Isolierstationen bereit gehalten werden. Im Fall des Lassa-Patienten an der Frankfurter Uniklinik hat bisher alles vorbildlich funktioniert.

Lesen Sie dazu auch: Lassa-Infektion begann sehr untypisch

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

EvidenzUpdate-Podcast

Methodische Frühlingsgefühle – oder warum Leitlinien ein bisschen Liebe brauchen

Porträt

Ein Zahnarzt und Ballermann-Sänger: Tobias Riether

Lesetipps
Ältere Diabetikerin, die ihren Blutzuckerspiegel zu Hause mit einem kontinuierlichen Glukosemessgerät kontrolliert.

© Halfpoint / stock.adobe.com

Deprescribing bei Typ-2-Diabetes

Diabetes bei Älteren: Chancen und Risiken einer Polypharmazie

Angesichts der weltweit alternden Bevölkerung ist mit einem weiteren Anstieg der Alzheimer-Inzidenz zu rechnen (derzeit werden jährlich rund 7,7 Millionen neue Fälle weltweit diagnostiziert). Antivirale Maßnahmen gegen das Herpes-Virus könnten präventiv wirken.

© KI-generiert Галя Дорожинська - stock.adobe.com

Auch andere neurotrope Viren impliziert

Alzheimer-Risiko durch Herpes: Neue Evidenz aus Real-World Daten

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung