Kommentar – Schmerzpatienten

Mehr multimodale Versorgung!

Philipp Grätzel von GrätzVon Philipp Grätzel von Grätz Veröffentlicht:

Die Schmerzversorgung ist verbesserungsbedürftig, das ist kein Geheimnis. Vor allem gilt es, Chronifizierungen zu verhindern. Das spart Leid und viel Geld. Das PAIN2020-Projekt von der Deutschen Schmerzgesellschaft und der Barmer ist daher goldrichtig. In dem Projekt werden Risikopatienten interdisziplinär diagnostiziert und stratifiziert behandelt.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass interdisziplinäre Schmerztherapie schon bei manifest chronisch Erkrankten oft eher Wunsch als Wirklichkeit ist. Es hapert an der Umsetzung. Dass die einfacher wird, wenn mit der Prävention ein neues Versorgungsfeld für Interdisziplinarität und Multimodalität eröffnet wird, ist zumindest eine gewagte Hypothese.

Damit ist nicht gesagt, dass sich das Engagement nicht lohnt. Es heißt nur, dass alle Beteiligten wahrscheinlich etwas größer denken müssen. Die Schmerztherapie gehört schon zu den Gebieten, bei denen man auf die Idee kommen könnte, mehr Flächendeckung durch digitale Hilfsmittel zu erreichen. Das gilt vielleicht nicht für die Physiotherapie. Aber viele andere Komponenten einer multimodalen Versorgung lassen sich durchaus auf Distanz erbringen oder – Stichwort Psychotherapie – digital flankieren.

Darüber etwas mehr nachzudenken wäre an der Zeit, nicht als Gegenprogramm für Multimodalität und Interdisziplinarität, sondern als deren Steigbügelhalter.

Lesen Sie dazu auch: Aktionstag gegen den Schmerz: IMA als Standard bei Schmerzpatienten!

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