Mit Rituximab überleben Patienten mit NHL länger

Veröffentlicht:

Bei Patienten mit Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) verbessert die zusätzliche Applikation des Antikörpers Rituximab (MabThera®) die Ergebnisse einer Chemotherapie. Es werden höhere Remissionsraten erzielt, und die krankheitsfreie Zeit wird verlängert, wie aus mehreren Studien hervorgeht. Erstmals konnte nun in einer Studie, die in San Diego vorgestellt worden ist, belegt werden, daß eine Therapie mit Rituximab bei Patienten mit fortgeschrittenem follikulärem NHL auch das Gesamtüberleben verlängert.

Zur Erinnerung: Bei NHL wird zwischen aggressiven (hochmalignen) und indolenten (niedrigmalignen, follikulären) Lymphomen unterschieden. Die aggressiven Formen schreiten unbehandelt zwar schnell fort, doch können mit einer Chemotherapie 30 bis 50 Prozent der Patienten geheilt werden. Patienten mit einem indolenten Lymphom sind meist nicht heilbar, sie haben unbehandelt eine Überlebenserwartung von im Mittel acht bis zehn Jahren. Bei ihnen führt die Chemotherapie zu Remissionen, die mit der Zeit aber immer weniger lang anhalten.

An der in San Diego präsentierten Studie, die von der Ostdeutschen Studiengruppe Hämatologie / Onkologie (OSHO) initiiert wurde, haben 201 Patienten mit fortgeschrittenem follikulärem NHL teilgenommen. Sie wurden entweder mit sechs Zyklen MCP (Mitoxantron, Chlorambucil, Prednisolon) und zusätzlich Rituximab (R) oder nur mit der Chemotherapie behandelt.

Mit dem R-MCP-Regime ließen sich signifikant bessere Therapieerfolge erzielen, wie Privatdozent Dr. Michael Herold, Mitglied der OSHO, bei einer Pressekonferenz von Hoffmann-La Roche in Frankfurt am Main erläutert hat: Die Ansprechraten betrugen mit der R-MCP 92 Prozent, mit MCP 75 Prozent. Eine komplette Remission wurde bei 49 Prozent im R-MCP-Arm erreicht, im MCP-Arm bei 25 Prozent.

Und zum ersten Mal konnte belegt werden, daß der Antikörper zusätzlich zur Chemotherapie verabreicht das Gesamtüberleben von Patienten mit follikulärem Lymphom verlängert: Nach 30 Monaten haben in der R-MCP-Gruppe noch 89 Prozent der Patienten gelebt, in der MCP-Gruppe 75 Prozent. Zumindest für die älteren Patienten mit follikulärem Lymphom könnte man angesichts dieser Ergebnisse die Kombination von Rituximab mit MCP als einen neuen Standard bezeichnen, sagte Herold.(ku)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Portraits: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Die Schilddrüse tickt in jedem Lebensalter anders

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Abb. 1: Phenylketonurie – Phenylalanin-Zielwerte und Monitoring während der Lebensphasen

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [2, 3]

Enzymersatztherapie der Phenylketonurie

Pegvaliase: anhaltendes Ansprechen, flexiblere Ernährung

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: BioMarin Deutschland GmbH, Kronberg am Taunus
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neuer Verschlüsselungsalgorithmus in der TI

gematik verlängert Frist für Austausch der E-Arztausweise

Schwierige Therapiesituation

Kopfschmerzen bei Kindern: Diese Optionen gibt es

Lesetipps
Mit einer eher seltenen Diagnose wurde ein Mann in die Notaufnahme eingeliefert. Die Ursache der Hypoglykämie kam erst durch einen Ultraschall ans Licht.

© Sameer / stock.adobe.com

Kasuistik

Hypoglykämie mit ungewöhnlicher Ursache

Die Glaskuppel zur Notfallreform: Zustimmung und Zweifel

© undrey / stock.adobe.com

Kolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zur Notfallreform: Zustimmung und Zweifel