Nach Zervix-Ca ist Krebsgefahr erhöht

ROCKVILLE (ner). Frauen, die ein Zervixkarzinom überstanden haben, müssen auch Jahrzehnte später mit einem erhöhten Krebsrisiko rechnen. Das gilt besonders für Frauen, die wegen des Zervixkarzinoms bestrahlt wurden oder zum Zeitpunkt der Erkrankung jünger als 50 Jahre waren.

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Das geht aus einer Registeranalyse von mehr als 104 000 Zervixkarzinom-Patientinnen aus Skandinavien und den USA hervor. 12 500 von ihnen erkrankten innerhalb von 40 Jahren erneut an einem malignen Tumor, und zwar unabhängig von der Behandlungsart. Dies entspreche einem 1,3-fach erhöhten Risiko im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung, berichten Dr. Anil K. Chaturvedi aus Rockville im US-Staat Maryland und Kollegen (J Natl Cancer Inst 99 (21), 2007, 1634). Dabei handelte es sich um oropharyngeale, thorakale und gastrointestinale Krebsarten.

Das Risiko ist 1,3-fach erhöht.

Frauen, die wegen ihres Zervixkarzinoms bestrahlt worden waren, hatten im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung ein erhöhtes Risiko für Tumoren an Organen nahe dem Gebärmutterhals: an Dick- und Enddarm, Harnblase, Eierstöcken oder Genitalien. Dies war bei Frauen ohne Strahlentherapie nicht der Fall.

Zudem erkrankten jüngere Frauen häufiger erneut an Krebs als ältere: Das kumulative Risiko für eine Sekundärerkrankung betrug für Frauen unter 50 Jahren 22 Prozent, für ältere Frauen 16 Prozent, ein signifikanter Unterschied.

"Das erhöhte Risiko für Sekundärtumoren unter überlebenden Zervixkarzinom-Patientinnen unterstreicht die Notwendigkeit für ein Screening oder regelmäßige Kontrolluntersuchungen", sagte Chaturvedi dem Nachrichtendienst "Reuters Health". Dies sieht auch Professor Arnulf Stenzl von der Tübinger Universitätsklinik für Urologie so. Eine Bestrahlung erhöhe etwa das Risiko für ein sekundäres Blasenkarzinom. Dieses sei oft mit einem Urintest auf den Marker NMP22, ein tumorassoziiertes Eiweiß, frühzeitig nachweisbar.

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