Nebenschilddrüsen: Optimaler Op-Termin per Sono

Bei Hyperparathyreoidismus schlägt die Sonografie die radioaktive Szintigrafie, wenn es darum geht, den optimalen Zeitpunkt für die Operation zu ermitteln.

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HAMBURG (eb). Erkrankungen wie Diabetes können zu chronischem Nierenversagen führen. Häufige Folge: eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen. Um Patienten vor einer Hormonentgleisung zu schützen, werden die Nebenschilddrüsen deshalb ab einer bestimmten Größe entfernt. Regelmäßige Ultraschalluntersuchungen ermöglichen es, den optimalen Zeitpunkt für die Operation zu ermitteln.

Einer aktuellen Studie zufolge gelingt dies mit Ultraschall treffsicherer als mit einer radioaktiven Szintigrafie, wie es in einer Mitteilung der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) heißt (Ultraschall in der Medizin 2011; 32(S01): 74 - 82). Hinzu komme, dass sich mit Farbdopplerultraschall auch die Durchblutung messen lässt, die bei einer Hormonüberproduktion deutlich gesteigert ist.

An der Studie nahmen 40 urämische Patienten mit schwerem sekundärem Hyperparathyreoidismus teil, die dauerhaft dialysepflichtig waren oder eine konservative Therapie mit einer protein- und phosphorarmen Diät erhielten und sich einer Parathyreoidektomie unterziehen mussten.

Bei chronischem Nierenversagen schadet der dadurch ausgelöste sekundäre Hyperparathyreoidismus oft mehr als er nutzt: "Die Patienten leiden nicht nur unter Knochenschmerzen", wird Dr. Andreas Schuler, Vorsitzender der Sektion Innere Medizin der DEGUM von der Helfenstein Klinik Geislingen zitiert: "Das aus den Knochen entzogene Kalzium fördert auch die Bildung von Nieren- und Gallensteinen sowie Arterienverkalkung."

Unabdingbar für den Erfolg der Sonografie ist ein hoher Ausbildungsstand der Ärzte. Wie die DEGUM mitteilt, hat sie deshalb eine Qualitätsoffensive gestartet. Ein Zertifizierungsverfahren stellt Mindestanforderungen an Untersucher- und Gerätequalität, die regelmäßig überprüft werden.

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