Neue Option bei Neuropathien und auch Epilepsie

BERLIN (gvg). Mit der dem Gabapentin verwandten Substanz Pregabalin (Lyrica®) steht Ärzten jetzt eine neue Option bei der Behandlung von Patienten mit peripheren neuropathischen Schmerzen zur Verfügung. Die Substanz kann außerdem bei fokaler Epilepsie eingesetzt werden.

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Pregabalin ist indiziert unter anderem bei schmerzhaften peripheren diabetische Neuropathien und Neuralgien nach einer Herpes-zoster-Infektion. Das erklärte Professor Ralf Baron vom Universitätsklinikum Kiel bei der Einführungsveranstaltung des neuen Präparats von Pfizer in Berlin.

Werden Patienten mit solchen peripheren Neuropathien mit Pregabalin behandelt, kommt es bei bis zu zwei von drei Patienten zu einer klinisch relevanten Verringerung der Schmerzintensität um mehr als 30 Prozent, verglichen mit dem Ausgangswert, wie Baron sagte. Die Schmerzintensitäten wurden mit einer visuellen Analogskala bestimmt.

Ebenfalls zugelassen wurde Pregabalin am 1. September für die Kombinationsbehandlung bei therapieresistenter, primär fokaler Epilepsie. Durch die zusätzliche Einnahme des neuen Antikonvulsivums komme es bei mehr als der Hälfte der Patienten zu einer Verringerung der Anfallshäufigkeit, wie der Neurologe Professor Dieter Schmidt aus Berlin sagte. Pregabalin sei damit das derzeit wirksamste Medikament für diese Patienten.

"Ein erheblicher Pluspunkt der neuen Substanz ist, daß es anders als bei den meisten Antiepileptika zu keinerlei Interaktionen mit anderen Medikamenten kommt", so Schmidt. In den Zulassungsstudien sei die Verträglichkeit der neuen Substanz gut gewesen. Die Abbruchrate wegen unerwünschter Effekte, vor allem Benommenheit, habe im unteren einstelligen Prozentbereich gelegen.

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