Nierenschutz mit Telmisartan so gut wie mit Enalapril

HANNOVER (mar). Der AT1-Antagonist Telmisartan bremst bei Diabetikern mit beginnender Nephropathie den weiteren Verlust der Nierenfunktion ähnlich gut wie der ACE-Hemmer Enalapril.

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Dies ist das Hauptergebnis der DETAIL-Studie, die Professor Roland Schmieder aus Erlangen beim Kongreß der Hochdruckliga in Hannover erläutert hat und die Anfang November im "New England Journal of Medicine" veröffentlicht worden ist (N Engl J Med 351, 2004, 1952).

DETAIL (Diabetics Exposed to Telmisartan And Enalapril) ist die erste Langzeitstudie bei Diabetikern, in der ein Sartan mit einem ACE-Hemmer verglichen wurde, wie Schmieder bei einem Satellitensymposium von Boehringer Ingelheim berichtete. Primärer Endpunkt war die Änderung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) nach fünf Jahren. Sekundäre Endpunkte waren unter anderem die jährlichen GFR-Veränderungen, die Veränderungen der Albuminausscheidung im Urin, der Serumkreatininwerte und des Blutdrucks.

82 Prozent der Studienteilnehmer mit Typ-2-Diabetes und Hypertonie hatten bereits eine Mikroalbuminurie, 18 Prozent eine Makroalbuminurie. 120 Patienten erhielten einmal täglich Telmisartan (Micardis®), davon 93 Prozent in der Dosierung von 80 mg (andere: 40 mg). 130 Patienten wurden einmal täglich mit Enalapril behandelt, 93 Prozent von ihnen mit der 20-mg-Dosis (andere: 10 mg).

Nach fünf Jahren war es in beiden Gruppen bei ähnlicher Blutdrucksenkung zu einem ähnlichen Abfall der GFR vom Ausgangswert gekommen: mit Telmisartan um 17,9 ml/min/1,73 m2, mit Enalapril um 14,9 ml/min/1,73 m2. "Dieses Ergebnis ist konkordant mit den Ergebnissen der IDNT-Studie mit Irbesartan und der RENAAL-Studie mit Losartan", so Schmieder.

Ebenfalls keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Therapieregimen ergaben sich für die sekundären Endpunkte. Zu Studienende lagen bei 75 Prozent der Patienten die systolischen Blutdruckwerte unter 160 mmHg, bei 42 Prozent unter 140 mmHg.

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