Corona-Modellrechnung

Omikron-Welle läuft wohl auf Höhepunkt zu

Berechnungen des RKI und der Berliner Humboldt-Universität gehen für die kommnenden Wochen von 300.000 Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 pro Tag aus. Ab Mitte Februar könnte die Welle brechen.

Veröffentlicht:
Das RKI rechnet mit weiter stark steigenden Infektionen in den kommenden Wochen.

Das RKI rechnet mit weiter stark steigenden Infektionen in den kommenden Wochen.

© Photocreo Bednarek / stock.adobe.com

Berlin. 400.000 Infektionen mit der Omikron-Variante von SARS-CoV-2 am Tag. Diese Zahl hat Gesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) in den vergangenen Tagen mehrfach in den Raum gestellt. Bis Mitte Februar sei mit massiv steigenden Infektionszahlen zu rechnen. Erst danach könne die Omikron-Welle wieder abflachen.

Das Robert Koch-Institut hat nun Ergebnisse einer Modellrechnung veröffentlicht, die Lauterbachs Einschätzung stützen. Ziel der gemeinsamen Arbeit der Rechenlabore von RKI sowie des Instituts für Theoretische Biologie und Integrated Research Institute for the Life Sciences der Berliner Humboldt-Universität waren „Größenordnungsabschätzungen der Kerngrößen des Infektionsgeschehens“. Kalibriert wurde das Modell bis zum 1. Januar.

Meldelogistik beschränkt echte Statistik

Demnach sind in der näheren Zukunft im Median 300.000 Neuinfektionen am Tag zu erwarten, bei Schwankungen von zwischen 180.000 und 450.000 Neuinfektionen am Tag. Bis zum 1. April könne die Zahl der insgesamt gemeldeten Omikronfälle mehr als 16 Millionen betragen. Die Autoren weisen darauf hin, dass die Zahl der tatsächlich gemeldeten Fälle systematisch darunter liegen dürfte. Dies sei auf die Beschränkungen der Meldelogistik und die Testpriorisierung zurückzuführen.

Sie schätzen, dass das relative Risiko, mit Omikron auf einer Intensivstation behandelt werden zu müssen, zehn bis 20 Prozent des Risikos der mit der Delta-Variante infizierten annehmen müsse, um eine Überlastung der Stationen zu verhindern. Ihre Berechnungen zeigen, dass zum Beispiel 15 Millionen zusätzliche Erstimmunisierungen das Risiko maximal belasteter Intensivstationen stark verringern könnten.

Leichte Kontaktbeschränkungen schwächen den Ausbruch

Die Wissenschaftler haben auch die Einflüsse von Kontaktbeschränkungen, Auffrischungsimpfungen sowie unterschiedlicher Latenzzeiten modelliert. Dabei zeigte sich, dass eine leichte Verringerung von Kontakten wie sie die Menschen zum Beispiel von sich aus herbeiführen, „substantielle Reduktionen in der Ausbruchsgröße“ auslösen.

Eine Verringerung der Kontakte um 20 Prozent bis zum 15. Februar könne einen „brechenden Effekt“ auf die Welle ausüben. Harte Lockdowns zu Beginn der Omikron-Welle hätten aber wohl zu einem starken „Rebound-Effekt“ mit höheren Ausbruchsgrößen geführt. Grund: Die Wirkung der Auffrischungsimpfungen wäre dann bereits abgeschwächt gewesen. (af)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Landessozialgericht Stuttgart.

Dauerkopfschmerzen kein Beleg für COVID-Impfschaden

Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung

Symposium der Paul-Martini-Stiftung

COVID-19 akut: Früher Therapiestart effektiv

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Verträglichkeit von Rheuma-Medikamenten

Leberschäden durch Methotrexat? – Eher ist’s eine MASLD

Lesetipps
Älterer Mann mit Gesichtsnervenlähmung aufgrund des Eagle-Syndroms.

© Vladimir Arndt / stock.adobe.com

Kasuistik

Seltene Manifestation eines Eagle-Syndroms

Keine Hürden mehr: Websites sollen künftig so problemlos wie möglich zu erfassen und zu bedienen sein.

© VZ_Art / Stock.adobe.com

Neues Teilhabegesetz geht an den Start

So wird Ihre Praxis-Homepage barrierefrei