Osteoporose-Therapie einmal jährlich

BERLIN (grue). Mit Zoledronsäure 5 mg (Aclasta®) ist für Frauen in der Postmenopause mit Osteoporose jetzt eine i.v.-Therapie verfügbar, die nur einmal jährlich angewendet wird. Mit dem Bisphosphonat ist die Rate der Wirbelfrakturen in den ersten drei Jahren der Therapie um 70 Prozent geringer als mit Placebo.

Veröffentlicht:

Eine so starke Senkung des Frakturrisikos sei mit anderen Bisphosphonaten bisher nicht erreicht worden, sagte Professor Dieter Felsenberg aus Berlin bei der Einführungs-Veranstaltung des Unternehmens Novartis in Berlin. Das Medikament ist bereits seit zwei Jahren bei Morbus Paget des Knochens zugelassen. Zur Osteoporose-Therapie wird die Substanz einmal jährlich als Kurzinfusion über 15 Minuten intravenös appliziert. Die Frauen erhalten außerdem eine Basistherapie mit Kalzium und Vitamin D, erläuterte Felsenberg.

In der Studie HORIZON-PFT* wurde die Therapie mit Zoledronsäure 5 mg für drei Jahre im Vergleich zu Placebo bei mehr als 7000 Frauen in der Postmenopause geprüft (NEJM 356, 2007, 1809). Mit Zoledronat hatten 70 Prozent weniger Frauen eine Wirbelfraktur als mit Placebo (3,3 versus 10,9 Prozent). Bereits im ersten Therapiejahr sei eine Risikoreduktion von 60 Prozent erzielt worden, so Felsenberg. Auch die Rate der Hüftfrakturen war mit Zoledronat signifikant um 41 Prozent reduziert (1,4 versus 2,5 Prozent). Häufigste unerwünschte Wirkung war ein vorübergehendes Postinfusions-Syndrom mit Grippebeschwerden.

HORIZON-PFT*: HORIZON steht für das Studienprogramm "Health Outcomes and Reduced Incidence with Zoledronic acid 5 mg once yearly"; PFT bedeutet: "Pivotal Fracture Trial". Dies ist die wichtigste und größte Studie aus dem Programm.



die Studie in kürze

HORIZON-PFT

Patienten: 7765 Frauen in der Postmenopause mit Osteoporose.

Therapie: 3889 Frauen erhielten drei Jahre lang einmal jährlich Zoledronat (5 mg i. v. als 15-minütige Infusion), 3876 Frauen Placebo.

Primäre Endpunkte: Neue Wirbelfrakturen bei den 6113 Frauen, die nur die Studienmedikation erhielten und alle Osteoporose-Mittel aus der Zeit vor Studienbeginn abgesetzt hatten, sowie Hüftfrakturen bei allen Teilnehmerinnen.

Ergebnisse: 3,3 Prozent der mit Zoledronat behandelten Frauen erlitten neue Wirbelfrakturen, in der Placebo-Gruppe 10,9 Prozent - signifikante Risikoreduktion um 70 Prozent. Die Hüftfrakturrate war mit Zoledronat um 41 Prozent geringer (1,4 vs. 2,5 Prozent). (grue)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Disease Management

DMP Osteoporose: Start in Sachsen am 1. Juli

US-Studie

Osteoporose-Indizes bei jüngeren Frauen wohl wenig sinnvoll

Datenbankstudie aus USA

Bisphosphonate: Erhöhen sie das Glaukomrisiko?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kasuistik

Seltene Manifestation eines Eagle-Syndroms

Fettgewebe als Entzündungsorgan

Deshalb lohnt sich Abnehmen auch bei Gelenkrheuma

Lesetipps
Keine Hürden mehr: Websites sollen künftig so problemlos wie möglich zu erfassen und zu bedienen sein.

© VZ_Art / Stock.adobe.com

Neues Teilhabegesetz geht an den Start

So wird Ihre Praxis-Homepage barrierefrei

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung