Plädoyer für Kombination bei Lungenhochdruck

NÜRNBERG (sko). Verschlechtern sich bei Patienten mit einer pulmonal-arteriellen Hypertonie (PAH) die Beschwerden während einer Behandlung, sollten sie eine Kombinationstherapie erhalten. Dadurch lassen sich die Symptome auch über einen längeren Zeitraum stabil halten - was wissenschaftlich bisher jedoch noch nicht belegt ist.

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Die Prognose bei PAH ist äußerst schlecht: Ohne gezielte Therapie endet die Erkrankung nach Angaben von Professor Marius Höper von der Medizinischen Hochschule Hannover im Schnitt nach knapp drei Jahren tödlich. Inzwischen gibt es aber einige Therapien, wie Höper beim Pneumologenkongreß in Nürnberg berichtet hat.

Allerdings ist dem Erfolg einer Monotherapie mit den Substanzen Grenzen gesetzt: So kann zum Beispiel eine Verbesserung der Gehstrecke innerhalb von sechs Minuten erreicht werden, eine Normalisierung auf das Ziel von 600 Metern ist in den Studien jedoch nicht erreicht worden. Und: Auch mit Therapie ist die Sterberate mit fünf bis zehn Prozent hoch. "Es gibt zu viele Patienten, die wir nicht ausreichend behandeln können", sagte Höper bei dem vom Unternehmen Pfizer unterstützten Symposium.

Betrachtet man die vielen verschiedenen pathogenetischen Ansätze der PAH, ist eine Kombinationstherapie auch von vornherein sinnvoll. So sei die Kombinationstherapie bei PAH inzwischen Standard - obwohl es kaum klinische Daten gebe, sagte der Pneumologe.

Er stellte die Kasuistiken von neun Patienten vor, bei denen die Gehstrecke mit dem Endothelin-Rezeptorantagonisten Bosentan zunächst zunahm, nach einer gewissen Zeit dann aber wieder abfiel. Durch die Zugabe des seit kurzem in dieser Indikation zugelassenen Phosphodiesterasehemmer Sildenafil (Revatio®) nahm die Gehstrecke wieder zu. Dieser Zustand blieb über ein Jahr stabil.

Zur Kombitherapie bei PAH laufen einige Studien. Besonders hob Höper die COMPASS-Studie hervor, eine Langzeitstudie, in der auch die Prognose geprüft wird. Erste Ergebnisse gibt es voraussichtlich 2010.

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