Praxisstudie bestätigt Vorteile von Vaginalring

HAMBURG (nke). Seit etwa einem Jahr gibt es in Deutschland den Vaginalring zur hormonellen Kontrazeption. Hierzulande vertrauen bereits 125 000 Frauen dieser Verhütungsart. Sie sind offensichtlich zufrieden, wie eine aktuelle Anwendungsbeobachtung in etwa 1200 Frauenarztpraxen ergeben hat.

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Fast 6000 Frauen gaben in dieser offenen Studie nach im Schnitt sechs Anwendungen des Vaginalrings (NuvaRing®) Auskunft über ihre Erfahrungen. 82 Prozent der Frauen waren zufrieden oder sehr zufrieden mit der neuen Verhütungsoption und würden sie weiterempfehlen, wie Professor Hans-Joachim Ahrendt aus Magdeburg bei einer Veranstaltung von Organon in Hamburg gesagt hat. 85 Prozent der Frauen und 80 Prozent ihrer Partner gaben an, daß sie den Ring beim Sex nicht spürten. Diejenigen Partner, die ihn spürten, hätten das nicht als störend empfunden.

Der Vaginalring läßt sich zusammendrücken und wird ähnlich wie ein Tampon in die Scheide eingelegt. Dort bleibt er für drei Wochen und gibt täglich 15 Mikrogramm Ethinylestradiol und 120 Mikrogramm des Gestagens Etonogestrel frei, die über die Vaginalschleimhaut aufgenommen werden. Keine "Pille" habe eine so niedrige Hormondosierung, so Ahrendt. Nach drei Wochen wird der Ring wieder herausgenommen.

Es folgt eine Woche Pause mit Entzugsblutung, bevor ein neuer Ring eingelegt wird. Der Pearl-Index, das Maß für die Versagerquote definiert als Anzahl der Schwangerschaften bei 100 Frauen pro Jahr, beträgt bei Verhütung mit dem Vaginalring 0,65 und ist damit genauso niedrig wie bei Verhütung mit der "Pille".

Nach Angaben von Ahrendt bietet der Vaginalring im Vergleich zur oralen Hormonanwendung zur Empfängnisverhütung Vorteile. So werde die erste Leberpassage umgangen und es gebe keine Wechselwirkungen im Magen-Darm-Trakt. Die gleichmäßige Wirkstoffabgabe, führe zu konstanteren Hormonspiegeln im Blut. Dadurch werde ein stabiler Zyklus gewährleistet und Zwischenblutungen vermieden. Dies habe auch die aktuelle Praxisstudie bestätigt. Ein weiteres Plus: Bei 87 Prozent der Anwenderinnen kam es zu keiner relevanten Gewichtsveränderung.

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