Psoriasis mindert Lebensqualität ähnlich wie Krebs

HAMBURG (hsr). Psoriatiker fühlen sich in ihrer Lebensqualität durch die Schuppenflechte ebenso stark beeinträchtigt wie Patienten mit Krebs, Herzinfarkt oder chronischen Lungenkrankheiten. Das hat eine US-amerikanische Studie ergeben, deren Resultate Professor Gerhard Schmid-Ott vorgestellt hat.

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In dieser Untersuchung, bei der chronisch Kranke ihre Lebensqualität selbst beurteilten, wurde nur die dekompensierte Herzinsuffizienz als stärkere Einschränkung der körperlichen Gesundheit erachtet. Das hat Schmid-Ott von der Medizinischen Hochschule Hannover bei einer Veranstaltung des Unternehmens Schering in Hamburg berichtet.

Bei der Beurteilung der seelischen Gesundheit fühlten sich lediglich Patienten mit Depressionen mehr als Psoriatiker in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt. Diese Ergebnisse wertet Schmid-Ott als Aufgabe, außer den rein medizinischen Aspekten der Schuppenflechte auch die psychosozialen Belastungen dieser Patienten verstärkt zu berücksichtigen.

Eine deutliche Minderung der Lebensqualität haben auch die Teilnehmer der Studie "EUROPSO Psoriasis Patient Membership Survey", an der sich 3753 Mitglieder des Deutschen Psoriasis Bundes beteiligten, angegeben.

Die Hälfte von ihnen hatte eine leichte, etwa 35 Prozent hatten eine mittelschwere und 15 Prozent eine schwere Psoriasis. Nur ein Viertel der Befragten gab die Belastung im Alltag durch ihre Erkrankung als geringgradig an, aber 60 Prozent empfanden die Beeinträchtigungen als problematisch, 15 Prozent sogar als stark.

Einschränkungen durch die Schuppenflechte sahen die Psoriatiker nach Schmid-Otts Angaben aufgrund negativer Erfahrungen besonders bei der Kleiderwahl in Kaufhäusern, beim Friseur, im Schwimmbad, beim Sport und auch im Sexualleben.

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