RKI appelliert an Ärzte: Ressourcen effizient einsetzen!

KÖLN (iss). Bei der Diagnostik der Neuen Grippe ist ein differenziertes Vorgehen gefragt. "Die Ärzte müssen mit Fingerspitzengefühl entscheiden, was im Einzelfall notwendig ist," sagt Dr. Osamah Hamouda, stellvertretender Leiter der Abteilung Infektionsepidemiologie des Robert-Koch-Instituts, der "Ärzte Zeitung".

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Der Schnelltest sei für die Neue Influenza nicht empfohlen, weil er nicht empfindlich genug ist. Nötig sei auf jeden Fall ein molekularbiologischer Test. Hält ein Mediziner eine labordiagnostische Sicherung für notwendig, sei es deshalb sinnvoller, direkt einen PCR-Test vorzunehmen.

"Die erste Frage für den behandelnden Arzt muss immer sein: Benötigt der Patient eine genaue Diagnostik?", sagt Hamouda. Das sei der Fall, wenn das Risiko eines schwerwiegenden Verlaufs besteht, etwa wegen einer chronischen Erkrankung. Notwendig ist die Abklärung auch, wenn das Risiko einer Weiterverbreitung des Virus in sogenannten vulnerablen Gruppen besteht, beispielsweise in Krankenhäusern, Altenheimen oder Kindergärten.

Die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie hat bereits Empfehlungen zur Diagnostik erarbeitet. "Die Empfehlungen für Erwachsene folgen in den nächsten Tagen", kündigt er an.

Auch bei der Verordnung von Tamiflu® sei ein differenziertes Vorgehen erforderlich, sagt Hamouda. "Sie sollte auf Personen beschränkt bleiben, bei denen die Gefahr eines schwerwiegenden Verlaufs der Erkrankung besteht." Das Medikament könne Nebenwirkungen hervorrufen, auch seien einzelne Resistenzen beobachtet worden. Grundsätzlich gelte: "Je mehr Erkrankungsfälle wir haben, desto vorsichtiger müssen wir mit den Ressourcen umgehen."

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