Reisen ohne Reize für die Atemwege

Urlaub für Asthmatiker kann auch Urlaub von asthmatischen Anfällen heißen - vorausgesetzt, das richtige Reiseziel wird gewählt.

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Die veränderten Bedingungen am Urlaubsort können ein bestehendes Asthma verschlechtern, sie können aber auch die Symptome deutlich lindern. Besonders günstig für pollensensible Asthmatiker sind Reisen in Reinluftgebiete wie Küsten, Wüsten und Gebirge.

Gerade im Gebirge fühlen sich Asthmatiker häufig sehr wohl. So gibt es ab 1500 Meter Höhe praktisch kaum noch Hausstaubmilben, auch die Pollenkonzentrationen sind meist niedriger als im Flachland.

Der geringe Luftdruck in der Höhe trägt ebenfalls zur Symptomlinderung bei, so Professor Johann-Christian Virchow von der Uniklink Rostock. Vermutlich kommt es durch den geringeren Druck zu verminderten Turbulenzen in den verengten Atemwegen, was die Atmung erleichtert.

Allerdings sollten es Asthmatiker, mit der Höhe nicht übertreiben: Zu kalte und trockene Luft kann die Symptome verstärken. Bei ausgeprägten Atemwegsobstruktionen sind Höhen über 3000 Meter gefährlich. Ähnliches gilt auch für Flüge, da der Kabinendruck im Flugzeug deutlich reduziert ist. Die Einsekundenkapazität (FEV1) sollte daher über 60 Prozent bei Flügen liegen, so der Hamburger Tropenmediziner Dr. Manfred Peters.

Auch die geringe Luftfeuchtigkeit in der Kabine kann Asthma-Anfälle auslösen. Peters rät, ein kurzwirksames Beta-Mimetikum und Theophyllin als Tropfen mit an Bord zu nehmen und ein langwirksames Beta-Mimetikum schon vor Reiseantritt einzunehmen. In die Reiseapotheke gehören zudem Theophyllin-Ampullen mit Spritzen für akute Notfälle.

Tabu ist meist auch das Tauchen. Die kalte, trockene Luft aus Preßluftflaschen kann Anfälle auslösen - unter Wasser ist das mitunter tödlich. Patienten mit Obstruktionen, häufigen Anfällen, oder unter Medikation sollten nicht unter Wasser. Schnorcheln ist dagegen erlaubt. (mut)

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