Reizmagen: Die "Verdauungszigarette" ist zu meiden

Es gibt keine spezielle "Reizmagen-Diät", doch die Beachtung einiger Regeln bei der Ernährung kann zur Entlastung führen.

Veröffentlicht:
Scharf gewürzte Speisen sollten bei Reizmagen tabu sein.

Scharf gewürzte Speisen sollten bei Reizmagen tabu sein.

© Foto: Teamarbeitwww.fotolia.com

Anstelle weniger großer haben sich mehrere, über den Tag verteilte kleine, fettarme Mahlzeiten bewährt. Mindestens zwei Stunden vor dem Schlafengehen sollten die Betroffenen nichts mehr essen. Vermieden werden sollten zudem scharf gebratene und/oder stark gewürzte Speisen.

Rauchen sowie Alkohol- und Kaffeegenuss können dyspeptische Beschwerden verschlimmern. Daher ist es empfehlenswert, auf die "Verdauungszigarette" oder Alkohol und Kaffee zur oder nach der Mahlzeit zu verzichten. Bekleidung, die im Bereich des Magens eng anliegt, ist ebenfalls ungünstig.

Saures Aufstoßen oder Sodbrennen werden nicht selten durch Stress und Hektik im beruflichen oder persönlichen Alltag ausgelöst oder verschlimmert. In diesem Fall können Entspannungstechniken dazu beitragen, die Symptome zu lindern.

Sind akute Beschwerden noch nicht so stark ausgeprägt, dass der Patient ein Medikament einnehmen möchte, so können zunächst Hausmittel wie das langsame Kauen von Weißbrot oder das Schlafen mit erhöhtem Oberkörper (plus mindestens zehn Zentimeter) Linderung schaffen. Mit Vorsicht zu genießen ist dagegen der Tipp, gegen die dyspeptischen Beschwerden vor dem Schlafengehen ein Glas warme Milch zu trinken.

Etwa 15 Prozent der Erwachsenen in Deutschland leiden unter einer Laktoseintoleranz. Diese Nahrungsmittelunverträglichkeit löst nach dem Genuss von Milch und Milchprodukten Völlegefühl und Blähungen aus.

Blähungen und damit einhergehenden Schmerzen kann mit verschiedenen Maßnahmen bis zu einem gewissen Grad vorgebeugt werden. Dazu zählen beispielsweise der Einsatz von verdauungsfördernden Gewürzen wie Kümmel, Anis oder Koriander beim Kochen, ein Spaziergang nach den Essen oder eine Bauchmassage. Während des Essens sollte alles vermieden werden, was ein übermäßiges Luftschlucken (Aerophagie) fördert: hastiges Essen und Trinken, unterbrochen von Gesprächen.

Schwer verdauliche Nahrungsmittel wie frisches Steinobst, zum Beispiel Pflaumen oder Kirschen, Gemüsesorten wie Blumenkohl, Kohlrabi sowie Hülsenfrüchte, zum Beispiel Bohnen, Erbsen, Linsen, sollten zurückhaltend verzehrt und durch bekömmlichere Lebensmittel, etwa Kartoffeln oder Karotten ersetzt werden. (CLB)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

S2k-Leitlinie

Komplexe Herausforderung in der Arztpraxis: Reflux und Husten

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Pneumokokken-Impfung: Wann und mit welchem Impfstoff auffrischen?

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie steht es um den Datenschutz bei der ePA, Frau Specht-Riemenschneider?

Lesetipps
Auf einem Kalender liegen eine Spritze und ein Reisepass.

© Henrik Dolle / stock.adobe.com

Von Gelbfieber bis Tollwut

Diese Besonderheiten bei Reiseimpfungen sollten Sie kennen

Eine Fraktur wird fixiert.

© Radiographs / stock.adobe.com

Hyperglykämische Stoffwechsellage

Diabetes: Die wenig beachteten Folgen

Einer Person wird Blut abgenommen.

© luaeva / stock.adobe.com

Hohe Sterblichkeit

Diese vier Killer bei Thrombozytopenie nicht übersehen!