Rimonabant senkt HbA1c bei dicken Diabetikern

KAPSTADT (hbr). Rimonabant erreicht bei Typ-2-Diabetikern zwei wichtige Erfolge: Sie nehmen in sechs Monaten fast sieben Kilogramm ab. Unabhängig davon sinkt der HbA1c im Mittel um 0,8 bis 1,9 Prozentpunkte.

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Das belegen die Ergebnisse der Studie SERENADE*, die beim Welt-Diabetes-Kongreß in Kapstadt vorgestellt wurde. Zwar haben auch schon anderen Studien eine verbesserte glykämische Kontrolle ergeben, aber SERENADE ist die erste Rimonabant-Studie mit einer HbA1c-Änderung als primären Endpunkt. Die Ergebnisse sind eindeutig: "Die 0,8 Prozent HbA1c- Senkung entsprechen der Wirksamkeit oraler Antidiabetika", so Professor Julio Rosenstock von der Universität Dallas.

An der Studie hatten 278 Patienten mit einem BMI von im Schnitt 34 bis 35 kg/m² teilgenommen. Ihr HbA1c lag zu Beginn im Mittel bei 7,9 Prozent; eine medikamentöse Diabetestherapie hatten sie noch nicht erhalten. Die Patienten erhielten zusätzlich zu einer kalorienreduzierten Diät täglich entweder 20 mg Rimonabant (Acomplia®) oder Placebo.

Nach sechs Monaten hatte sich in der Placebogruppe der HbA1c nur um 0,3 Prozentpunkte verringert, mit Rimonabant waren es 0,8 Punkte, so Rosenstock bei einer Veranstaltung von Sanofi-Aventis. Patienten mit einem HbA1c von mindestens 8,5 Prozent verbesserten sich sogar um 1,9 Prozentpunkte - mit Placebo nur um 0,7. Und während die Teilnehmer der Placebogruppe nur 2,8 kg abnahmen, waren es in der Verumgruppe 6,7 kg.

Rimonabant ist zugelassen zusätzlich zu Diät und Bewegung bei Adipösen (BMI über 30 kg/m²) oder Übergewichtigen (BMI über 27 kg/m²) mit einem oder mehreren kardiovaskulären Risikofaktoren.

Der Gemeinsame Bundesausschuß hatte Rimonabant vor kurzem als Lifestyle-Medikament klassifiziert. Sollte das Bundesgesundheitsministerium dieser Bewertung folgen, dürfen die gesetzlichen Kassen das Medikament nicht mehr bezahlen. Die Entscheidung des Ministeriums dazu steht jedoch noch aus.

*SERENADE: Study Evaluating Rimonabant Efficacy in Drug-Naive Diabetic Patients

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