Schutz für sehr kranke Nieren

GUANGZHOU (ob). Mit einem blutdrucksenkenden Therapieregime, das den ACE-Hemmer Benazepril enthält, läßt sich bei Patienten ohne Diabetes mellitus auch noch im fortgeschrittenen Stadium einer chronischen Niereninsuffizienz die Krankheitsprogression günstig beeinflussen.

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Für einen solchen Effekt sprechen die vor kurzem veröffentlichten Studienergebnisse einer Gruppe chinesischer Nephrologen um Dr. Fan Fan Hou vom Nanfang Hospital in Guangzhou (New England Journal of Medicine 354, 2006, 131).

Während einer achtwöchigen Run-in-Phase hatten zunächst 281 Patienten mit fortgeschrittener Niereninsuffizienz (Serumkreatininspiegel 3,1 bis  5,0 mg/dl) alle den ACE-Hemmer Benazepril erhalten. Im Anschluß an diese Phase wurden dann 224 Patienten im Mittel 3,4 Jahre lang entweder mit dem ACE-Hemmer Benazepril (10 mg zweimal täglich) oder mit Placebo zusätzlich zur sonstigen antihypertensiven Medikation behandelt. Primäres Zielkriterium der Studie war eine Kombination der drei Endpunkte Verdopplung des Serumkreatinins, terminale Niereninsuffizienz und Tod.

In der mit Benazepril behandelten Gruppe traten entsprechende Endpunktereignisse im Beobachtungszeitraum bei 41 Prozent aller Patienten auf. In der Placebo-Gruppe lag dieser Anteil bei 60 Prozent. Der Unterschied entspricht einer signifikanten Risikoreduktion um 43 Prozent durch den ACE-Hemmer im Vergleich zu Placebo.

Dieser Nutzen ist nach Auffassung der chinesischen Nephrologen nicht allein auf die Blutdrucksenkung zurückzuführen. Der Grad der Proteinurie wurde um 52 Prozent reduziert und die Geschwindigkeit der Abnahme der Nierenfunktion um 23 Prozent.

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