Senioren brauchen frühzeitig vor Fernreisen eine medizinische Beratung
Auch bei älteren Menschen ist eine Fernreise ein guter Anlass, den Impfschutz überprüfen zu lassen.
Veröffentlicht:Fortgeschrittenes Alter per se ist zunächst einmal kein Argument gegen eine Reise. Vielmehr hängt die Reisefähigkeit von körperlicher und kognitiver Fitness, Vorerkrankungen und Anforderungen der geplanten Reise ab. Deshalb ist besonders für Senioren, die eine Fernreise planen, eine frühzeitige medizinische Beratung anzuraten. Es empfiehlt sich, anstehende Routineuntersuchungen vor der Reise vorzunehmen.
Bei Vorerkrankungen sollte der Reisende einen Bericht mit Diagnosen, aktuellen Befunden und Medikation, möglichst in Englisch oder in der jeweiligen Landessprache mitführen. Dauermedikamente sollten in wenigstens anderthalbfacher benötigter Menge, aufgeteilt auf Hand- und Fluggepäck, mitgenommen werden. Für bestimmte Medikamente, Injektionsmaterialien oder Metall-Implantate werden oft Bescheinigungen zur Vorlage beim Zoll oder bei Sicherheitskontrollen benötigt.
Eine Fernreise ist eine gute Gelegenheit, den von der STIKO empfohlenen Impfschutz zu überprüfen und gegebenenfalls aufzufrischen. Hierzu gehört bei Menschen ab 60 Jahren auch die Influenza- und Pneumokokken-Impfung.
Bei Personen aus Geburtsjahrgängen vor 1950 liegt oft eine bereits in der Kindheit erworbene Immunität gegen Hepatitis A vor, so dass vor einer Impfung eine Titer-Bestimmung sinnvoll sein kann. Ältere Menschen bilden nach Impfungen häufig nur eine abgeschwächte Immunität aus. Deshalb empfiehlt die STIKO für Personen über 40 Jahren eine Titerkontrolle 4 bis 8 Wochen nach der Hepatitis-B-Grundimmunisierung oder Hepatitis-B-Wiederimpfung.
Bei der Auswahl der Malaria-Chemoprophylaxe oder Stand-by-Medikation sind bestehende Kontraindikationen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu berücksichtigen.
Eine Reisekrankenversicherung mit Rücktransport-Möglichkeit ist besonders für ältere Menschen wichtig.
Infos zur Reisemedizin: www.crm.de