Strontium schützt auch die Knochen von sehr Alten

BADEN-BADEN (ner). Das neue Osteoporose-Medikament Strontiumranelat wird voraussichtlich in die Leitlinien des Dachverbandes Osteologie (DVO) eingehen. Damit erweitert sich das empfohlene therapeutische Spektrum in dieser Indikation.

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"Wie es aussieht, wird Strontiumranelat A-klassifiziert werden, weil die Studienlage eindeutig ist", sagte Professor Dieter Felsenberg aus Berlin bei der Jahrestagung der Vereinigung süddeutscher Orthopäden in Baden-Baden.

Die überarbeitete Leitlinie werde voraussichtlich Ende 2005 fertiggestellt sein. Das Besondere an Strontium (Protelos®) ist, daß es sowohl die Knochenresorption hemmt als auch die Knochenneubildung anregt. Die Bioverfügbarkeit ist im Vergleich zu Bisphosphonaten mit 25 Prozent relativ hoch.

5000 Patientinnen haben an den Studien teilgenommen

Felsenberg stellte bei einem Symposium des Unternehmens Servier die Drei-Jahres-Daten der Studien SOTI und TROPOS vor, die für fünf Jahre konzipiert sind. An beiden Studien haben insgesamt 5000 Patientinnen im Alter von durchschnittlich 74 Jahren mit Osteoporose teilgenommen.

Bei bereits vorhandener Wirbelkörperfraktur bekommt jede dritte Patientin innerhalb von drei Jahren eine erneute Fraktur, wenn sie Placebo erhält, so das Ergebnis der SOTI-Studie. Bei Therapie mit zwei Gramm Strontiumranelat täglich beträgt diese Rate nur etwa 20 Prozent. Klinisch bedeutsame Wirbelkörperfrakturen traten bei 17 Prozent der Frauen in der Placebo-Gruppe und knapp zwölf Prozent mit der Verum-Therapie auf, wie Felsenberg berichtet hat.

Das Risiko für eine Hüftfraktur lag nach drei Jahren in der Placebo-Gruppe bei sechs Prozent, mit Strontium-Therapie bei vier Prozent. Selbst bei Patientinnen über 80 Jahre reduziere sich das relative Risiko für vertebrale und nicht-vertebrale Frakturen während der Therapie mit Strontiumranelat um mehr als 30 Prozent, betonte Felsenberg.

Voraussetzung ist die gleichzeitige Basistherapie mit Kalzium und Vitamin D. Dabei müssen die vorgeschriebene Einnahme streng beachtet werden, um die Wirksamkeit nicht zu mindern.

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