Studie zu Diabetes-Kranken mit Depressionen

KÖLN (ble). Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) will in einer dreijährigen Studie die medizinische Versorgung von Diabetikern mit Depressionen evaluieren.

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Im Auftrag des Bundesforschungsministeriums soll dabei die Wirkung verhaltenstherapeutischer und medikamentöser Behandlungsformen von Depressionen auf den Verlauf von Diabetes-Erkrankungen untersucht werden.

"Wir wissen, daß Antidepressiva und Verhaltenstherapien bei Depressionen erfolgreich sind. Was wir nicht wissen, ist, ob die erfolgreiche Behandlung der Depression auch günstige Auswirkungen auf den Verlauf des Diabetes hat", sagt Dr. Stephan Herpertz von der Abteilung für psychosomatische Medizin an der Westfälischen Klinik Dortmund.

Er ist Lehrstuhlinhaber für psychosomatische Medizin an der RUB. Nach Angaben von Herpertz erkranken Diabetiker doppelt so häufig an Depressionen wie Nicht-Diabetiker. "Diesen kaum bekannten Teufelskreis müssen wir durch eine bessere Zusammenarbeit zwischen der Diabetologie und der Psychosomatischen Medizin durchbrechen", so Herpertz.

Oft werde die Depression nicht erkannt, da der behandelnde Arzt vom Diabetes-Patienten meist nur auf körperliche Beschwerden angesprochen werde. Mit der Studie soll zudem geklärt werden, ob eine Verhaltenstherapie, die die Situation des Diabetikers mit einbezieht, den Langzeitverlauf besser beeinflussen kann als die Behandlung mit Antidepressiva.

Beginnen soll die Untersuchung zum Jahreswechsel, 400 bis 500 Patienten werden an ihr teilnehmen. An der Studie beteiligen sich unter Führung der RUB die Unikliniken Mainz und Düsseldorf sowie 26 Schwerpunktpraxen aus ganz Deutschland.

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