Systole minus Diastole bestimmt bei Alten das Risiko für eine KHK

MÜNSTER (Rö). Beim Blutdruck nur auf den systolischen Wert zu achten, um Männer über 60 vor KHK zu schützen, ist "out". "In" ist dagegen, die Differenz aus systolischem und diastolischem Blutdruck, die Pulsamplitude, zu messen. Immer neue Daten belegen das; jetzt auch die deutscher Kollegen.

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Für die Studie hat Professor Gerd Assmann von der Uni Münster mit Kollegen Daten aus der PROCAM-Studie benutzt. PROCAM steht für Prospektive Cardiovaskuläre Münster-Studie. Die Daten wurden bei fast 5400 Männern zwischen 35 und 65 Jahren zehn Jahre lang erhoben (European Heart Journal 26, 2005, 2120).

Ob männliche Hypertoniker eine KHK bekamen, hing entscheidend von ihrer Pulsamplitude ab. Ab einer Amplitude von 70 mmHg, zum Beispiel bei einem Blutdruck von 160 zu 90 mmHg, bekamen 19 Prozent eine KHK. Bei einer Pulsamplitude unter 60 mmHg waren es jedoch nur 6,7 Prozent.

Wichtig ist auch, wie alt ein Hypertoniker ist. Besonders große Bedeutung hat die Pulsamplitude bei über 60jährigen. Bei ihnen ist sie unter den Blutdruckwerten der entscheidende für das KHK-Risiko. Zwischen 50 und 60 Jahren ist die Pulsamplitude ebenso wichtig wie der systolische Wert. Bei den jüngeren ist der diastolische Blutdruck der wichtigste Wert, um das KHK-Risiko zu ermitteln.

Als Konsequenz empfehlen die Kollegen, bei der Therapie auf die Pulsamplitude zu achten. Sinnvoll sei dann die Therapie mit einem Diuretikum plus ACE-Hemmer oder die Monotherapie mit einem Angiotensin-Rezeptor-Antagonisten.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Auf die Differenz kommt es an

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