Tips und Tricks zur subkutanen Therapie mit Interferon beta bei MS

BERLIN (gvg). Die subkutane Verwendung von Interferon beta-1a bei Patienten mit Multipler Sklerose wird bei einem Teil der Betroffenen durch lokale Reaktionen an der Einstichstelle begrenzt. Einige Tricks können das Risiko für solche Reaktionen mindern.

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Die lokalen Reaktionen bei s.c.-Injektion von Interferon beta-1a sind Folgen einer durch das Interferon induzierten, spezifischen T-Zell-Reaktion, hat Dr. Mathias Buttmann von der Universitätsklinik Würzburg berichtet. Die Reaktionen kämen bevorzugt bei Injektionen am Oberschenkel und Oberarm vor, seltener am Bauch oder am Gesäß.

Die niedergelassene Berliner Dermatologin Dr. Elisabeth Rowe empfiehlt, bei der Injektion penibel auf eine streng subkutane Applikation zu achten, um zu verhindern, daß sich die Substanz in der Dermis anreichert. Dies gelinge am besten durch eine mechanische Injektionshilfe. Steht ein solcher Apparat nicht zur Verfügung, muß die Nadel lotrecht zur Hautoberfläche angesetzt und tief unter die Haut in die Subkutis platziert werden.

"Die zu injizierende Substanz sollte nicht direkt aus dem Kühlschrank kommen, sondern Zimmertemperatur haben", so Rowe auf der von Serono unterstützten Veranstaltung. Das Unternehmen bietet Interferon beta-1a zur s.c.-Injektion als Rebif® an. Rowe empfiehlt außerdem, die Injektionsstelle regelmäßig zu wechseln und die Nadel nach der Injektion noch etwa zehn Sekunden im Gewebe zu belassen. Das diene dazu, beim Herausziehen möglichst keine Interferon-Reste in die Dermis zu transportieren.

Eine weitere Maßnahme, gerade bei Menschen mit trockener Haut, ist eine Intensivierung der Hautpflege vor der ersten Interferon-Therapie. Tritt trotz aller Maßnahmen eine Hautreaktion auf, kommen Zinklotion, Kühlpads und Umschläge mit Schwarztee-Beuteln infrage. Bei schwereren Hautreaktionen hilft eine kortisonhaltige Lotion oder Creme.

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