Typ-2-Diabetes: Kurze Hungerkur normalisiert Blutzucker

MAINZ (eis). Eine Remission von Typ-2-Diabetes gelingt nicht nur mit einem Magenbypass, sondern auch mit strikter Diät, hat eine Studie ergeben. Diabetologen sprechen sich dafür aus, die Frühtherapie zu überdenken.

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Britische Forscher um Professor Roy Taylor von der Newcastle University haben untersucht, ob sich durch eine Hungerkur nicht nur die Insulinresistenz, sondern auch die Betazellfunktion bei Typ-2-Diabetes normalisiert (Diabetologia 2011; 54: 2504).

Dazu haben sie elf Typ-2-Diabetiker auf eine Formuladiät mit täglich 600 Kcal gesetzt und die Probanden sowie acht Kontrollpersonen ohne Diabetes viermal intensiv untersucht. Die Ergebnisse wurden beim Diabetes Update vorgestellt.

Danach hatte sich bereits nach einer Woche Diät der Nüchternblutzucker der Patienten normalisiert. Außerdem verbesserte sich die Suppression der hepatischen Glukoseproduktion durch Insulin, und die Insulinantwort bei den Patienten überstieg nach acht Wochen sogar die Werte der gesunden Kontrollpersonen.

Entgegen der Lehrmeinung seien also die Stoffwechsel-Abnormalitäten bei Typ-2-Diabetes reversibel, so die Forscher.

Die finnische Diabetologin Professor Hannele Yki-Järvinnen schreibt dazu: "Wie können wir Patienten motivieren, das in wenigen Wochen Erreichte zu bewahren? Eine Remission in einer Woche ist keine Heilung. Wie gut sind wir aber als medizinisches Personal ausgebildet, Patienten zu helfen, Gewicht zu verlieren und eine Zunahme zu verhindern? Wir brauchen einen Paradigmenwechsel im frühen Management des Typ-2-Diabetes" (Diabetologia 2011; 54: 2477).

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