Vielen Jugendlichen fehlt die Masern-Impfung

BERLIN (eis). Bei den Masernausbrüchen in den vergangenen Monaten sind besonders viele ältere Kinder und Jugendliche erkrankt. Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin geht daher bei Kindern im Alter ab etwa zehn Jahren von größeren Impflücken aus, die es zu schließen gilt.

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In den vergangenen Jahren hat sich der Erkrankungsgipfel bei Masern deutlich in das höhere Lebensalter verschoben, berichtet das RKI (Epi Bull 27, 2006, 205). So waren in den Jahren 2001 bis 2005 etwa 60 Prozent der nach Infektionsschutzgesetz gemeldeten Masernkranken jünger als zehn Jahre, im Jahr 2006 waren es nur noch 42 Prozent.

Dieses Jahr waren hingegen 35 Prozent der Masernkranken über 14 Jahre alt, im Vergleich zu 20 Prozent in den Jahren zuvor. Das RKI erinnert daran, daß die Masernimpfung Mitte der 90er Jahre deutlich schlechter angenommen wurde als heute und dadurch heute immer noch große Impflücken bestehen. Daten zu Masern-Impfraten bei älteren Kindern und Jugendlichen fehlten allerdings.

"Masernausbrüche können künftig nur verhindert werden, wenn rechtzeitig geimpft und Impflücken geschlossen werden", betont das RKI. Jeder Arztbesuch und jede Vorsorgeuntersuchung sollte daher zur Überprüfung des Impfstatus und für Impfungen genutzt werden.

Meldungen zum Masernausbruch in Nordrhein-Westfalen und Reisewarnungen wegen Masern im Ausland zur Fußball-WM haben die Aufmerksamkeit für die Krankheit in der Bevölkerung erhöht. Dies sollte jetzt genutzt werden, um verstärkt an die Impfungen zu erinnern.

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