Vor jeder Sucht steht eine Sehnsucht

BERLIN (ami). Neue Wege in der Suchtprävention geht die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Statt drastische Fotos von Drogentoten zu zeigen, fordert sie unter dem Titel "SehnSüchte" die Besucher einer Wanderausstellung zum Mitdenken und Mitmachen auf.

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Im "Lebenslabyrinth" erzählen Kinder von ihren Sehnsüchten und Nöten. Die neunjährige Lena will Sängerin werden. Doch sie kämpft mit ihren Schulnoten und leidet darunter, daß ihre Eltern getrennt leben. Ältere Menschen reflektieren ihren Lebensweg. Der verlief zum Teil ganz anders als geplant und dabei doch zufriedenstellend.

Ein Stück weiter regt eine wackelige "Balancescheibe" zur Aktion an. Hier kann man selbst erfahren, daß man ständig in Bewegung bleiben muß, um das Gleichgewicht zu halten. An einer anderen Station kann jeder seine persönlichen "Kraftquellen" aufschreiben und an die Wand pinnen - vielleicht geben sie ja auch anderen Kraft.

"Vor jeder Sucht stehen Sehnsüchte und Wünsche, die oftmals anders aussehen als die spätere Realität. Prävention muß daher mit den Sehnsüchten und Wünschen beginnen und nicht bei der Sucht", erklärte die Gesundheitssenatorin Heidi Knake-Werner. Fast ein Drittel der 15- bis 17jährigen Berliner habe bereits Erfahrungen mit Cannabis. "Die eigentlichen Probleme sind jedoch die legalen Drogen Alkohol und Tabak als Einstiegsdrogen für Jugendliche", so Harald Lehmann, stellvertretender Direktor der BZgA.

Für Arztpraxen hält die BZgA spezielles Infomaterial zur Suchtprävention bereit. Die Ausstellung ist noch bis zum 4. Oktober 2004 am Schloßplatz in Berlin zu sehen.

Weitere Informationen im Internet unter www.bzga.de

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