Vorteile für Glimepirid bei Diabetes-Therapie

MÜNCHEN (sto). Die Therapie von Typ-2-Diabetikern mit dem Sulfonylharnstoff Glimepirid führt unter Alltagsbedingungen zu deutlich weniger Hypoglykämien als die Behandlung mit Glibenclamid. Der Sulfonylharnstoff ist jetzt auch als Glimepirid-ratiopharm® erhältlich.

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In Studien kam es pro 1000 Patienten-Jahre mit Glimepirid zu 0,9 hypoglykämischen Episoden, mit Glibenclamid waren es dagegen 5,6. Darauf hat Professor Hans Uwe Janka vom Klinikum Bremen-Nord hingewiesen. Mit Glimepirid müßten die Patienten zudem keine Gewichtszunahme befürchten, sagte der Diabetologe auf einer Veranstaltung des Unternehmens ratiopharm in München.

In einer großen Anwendungsbeobachtung mit mehr als 22 000 Diabetikern aus Deutschland sei nach zweimonatiger Glimepirid-Therapie das Körpergewicht bei den Patienten im Durchschnitt um 1,4 Kilogramm gesunken.

Adipöse Patienten (BMI über 30) profitierten besonders von der Behandlung mit Glimepirid: Sie nahmen im Durchschnitt sogar um 2,2 Kilogramm ab.

Sulfonylharnstoffe könnten in der Langzeitbehandlung den HbA1c ähnlich gut senken wie Insulin, sagte Janka. Dies habe die UKPD-Studie ergeben. Bei Patienten, die in der Studie mit Sulfonylharnstoffen behandelt wurden, reduzierte sich die Rate mikrovaskulärer Erkrankungen ähnlich deutlich wie mit einer Insulintherapie.

Für unerwünschte Wirkungen von Sulfonylharnstoffen im Zusammenhang mit Myokardinfarkt, plötzlichem Tod oder diabetesbezogenen Todesursachen gebe es keine Hinweise, so Janka.

Glimeperid steht jetzt vom Unternehmen ratiopharm in den Wirkstärken 1 mg, 2 mg, 3 mg und 4 mg zur Verfügung; ab dem 1. Dezember soll es auch Tabletten mit 6 mg Wirkstoff geben, teilte das Unternehmen mit.

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