Was wird mit Sorafenib beim Bronchial-Ca?

BERLIN (hem). Die Erfolge, die mit dem Multikinase-Hemmer Sorafenib beim Nieren- und Leberzellkarzinom erreicht wurden, lassen sich offenbar beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC) nicht ohne weiteres wiederholen.

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Das hat Dr. Martin Reck aus Großhansdorf beim Deutschen Krebskongress in Berlin festgestellt. Der Grund: Wie berichtet, ist vor kurzem eine große Phase-III-Studie zur Therapie in dieser Indikation vorzeitig beendet worden.

Reck war überrascht von der Empfehlung des unabhängigen Data Monitoring Committees (DMC), die ESCAPE*-Studie vorzeitig abzubrechen. Dem Hersteller von Sorafenib, Bayer HealthCare, zufolge hielt es das DMC für unwahrscheinlich, dass der primäre Studienendpunkt - eine Verbesserung der Gesamtüberlebensdauer - erreicht würde. Eigene Untersuchungen in einer Phase-II-Studie hätten hingegen mit 60 Prozent noch eine hohe und vielversprechende Rate an Patienten mit Tumorstabilisierungen erbracht.

An der ESCAPE*-Studie hatten mehr als 900 Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom teilgenommen. In der Studie sollte Sorafenib als Ersttherapie in Kombination mit einer Chemotherapie aus Carboplatin plus Paclitaxel geprüft werden. Letztere ist in den USA gebräuchlich.

Wie Reck berichtet hat, befindet sich noch eine weitere große Phase-III-Studie mit Sorafenib in der Phase der Aufnahme von Patienten. In der NExUS-Studie (NSCLC research Experience Utilizing Sorafenib) soll der Multikinasehemmer in Kombination mit dem in Europa üblichen Therapiestandard aus Gemcitabin und Cisplatin getestet werden. Erst im November 2007 ist die vorgesehene Zahl an Teilnehmern noch von 350 auf 900 erhöht worden.

Möglicherweise seien mit diesem Therapieregime dann doch noch positive Resultate zu erzielen, so der Onkologe auf einer Veranstaltung des Unternehmens.

*Evaluation of Sorafenib, Carboplatin And Paclitaxel Efficacy in NSCLC

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