Mindert ASS Erfolg von H1N1-Impfung?

Paul-Ehrlich-Institut: "Daten aus Tierexperimenten mit COX-1-Hemmung sind nicht auf Menschen übertragbar"

COLUMBIA (hub). Mindern Schmerzmittel wie ASS, die das Enzym COX-1 hemmen, die Immunantwort? Eine Publikation mit Invitro-Experimenten und Tierversuchen deutet das an. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gibt Entwarnung: Auf den Menschen lassen sich die Ergebnisse nicht übertragen.

Nicht verunsichern lassen, ASS weiternehmen!

Nicht verunsichern lassen, ASS weiternehmen!

© Foto: Ramona Heimwww.fotolia.de

"Das in der Publikation vorgestellte Modell ist künstlich und simuliert an Mäusen eine künstliche Infektion mit einem bakteriellen Erreger (Borrelia burgdorferi)", so das PEI auf Anfrage. "Im gesamten Artikel geht es an keiner Stelle um Untersuchungen zu Impfungen oder um eine Immunantwort auf Influenzaviren. Die Publikation ist als Hinweis auf mögliche negative Wirkungen von ASS oder Paracetamol im Zusammenhang mit der Influenza-Impfung schlichtweg nicht geeignet", so das PEI weiter. Letztlich gebe es keine verlässlichen Daten die eine Wechselwirkung zwischen ASS und Influenzaimpfung belegen oder diese ausschließen.

"Es existiert derzeit kein Hinweis, dass die Einnahme eines Schmerzmittels nach Eintreten einer schmerzhaften Impfreaktion den Erfolg einer Impfung bei Menschen reduziert", sagte Professor Ulrich Laufs vom Uniklinikum des Saarlandes zur "Ärzte Zeitung". Diesbezügliche Tier-Beobachtungen bezögen sich auf sehr hohe Dosierungen eines COX-1-Hemmers, der in dieser Form nicht bei Menschen eingesetzt wird. "Herzpatienten sollten die Impfung wahrnehmen und ihr niedrig-dosiertes ASS nicht absetzen", empfiehlt der Kardiologe. Gerade Patienten mit chronischen Herzerkrankungen profitierten besonders von einer Grippe-Impfung, da bei ihnen im Falle einer Infektion das Sterberisiko erhöht ist.

Und darum ging es in der Studie: Mäuse, bei denen das Gen für das Enzym COX-1 ausgeschaltet ist, wurden mit Borrelien infiziert. Das Ergebnis: Sie haben eine nur geringe Immunantwort auf Borrelienantigene (J Immunol 183, 2009, 5644). Und: Erhielten Wildtypmäuse einen COX-1-Hemmer in hoher Dosis, verringerte dies ebenfalls die Immunantwort auf die Borrelieninfektion.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: ASS - die neue Sau im H1N1-Dorf Weitere aktuelle Berichte, Bilder und Links zum Thema Schweinegrippe (Neue Grippe) finden Sie auf unserer Sonderseite

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: FIB-4 1,3: numerische 26%ige Risikoreduktion der 3-Punkt-MACE durch Semaglutid 2,4mg

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [17]

Kardiovaskuläre, renale und hepatische Komorbiditäten

Therapie der Adipositas – mehr als Gewichtsabnahme

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

10 Fragen, 10 Antworten

Ausgeschlafen trotz Schichtdienst: Wie das klappen kann

Interview

Wie Ärzte in Stresssituationen richtig reagieren können

Lesetipps
Umrisse mehrere Menschen in bunten Farben.

© Pandagolik / stock.adobe.com

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an