Ebolafieber

Weitere Todesfälle in Guinea

Ein weiterer Todesfall: Die Ebolaepidemie in Guinea ist noch nicht überstanden. Ärzte weiten ihre Hilfsmaßnahmen aus. Forscher verweisen derweil auf mögliche Biomarker für das Ebolafieber.

Veröffentlicht:
Keine Spaghetti mit Sepiasauce - sondern Ebolaviren.

Keine Spaghetti mit Sepiasauce - sondern Ebolaviren.

© Cynthia Goldsmith / CDC

NEU-ISENBURG. In Guinea ist mindestens ein weiterer Patient an den Folgen des hämorrhagischen Ebolafiebers gestorben. Damit ist die Zahl der offiziell gemeldeten Todesopfer auf 60 gestiegen, teilte die Weltgesundheitsorganisation WHO am Dienstagabend mit. Nach Medienberichten könnte zudem noch ein weiterer Patient gestorben sein. Die Zahl der Erkrankten ist mit 86 konstant geblieben.

Revidiert hat die WHO jedoch die Angaben zu den betroffenen Gebieten. Nunmehr spricht sie von einer Epidemie lediglich in den drei Regionen Guekedou, Kissidougou und Manceta. Am Montag hieß es noch, auch die im Südwesten Guineas angrenzende Provinz Nzerekore sei betroffen. Zudem würden Berichte von Fällen aus den im Süden angrenzenden Staaten Liberia und Sierra Leone untersucht.

Bislang wurden 13 Blutproben positiv auf das Ebolavirus getestet, weitere Proben würden derzeit analysiert. Dabei habe sich eine 98-prozentige Homologie mit dem Zaire-Subtyp gezeigt, der zuletzt 2009 im Kongo nachgewiesen wurde. Dieser Virustyp gilt als besonders aggressiv mit einer Letalität von im Mittel 80 Prozent.

Derweil weitet die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" (MSF) ihren Einsatz in der Region aus. Zu den bislang 30 tätigen Hilfskräften würden weitere Ärzte und Pflegekräfte entsandt, teilte die Organisation in Genf mit. In der betroffenen Stadt Guéckédou, nahe der Grenze zu Liberia im Süden der Provinz Macenta, haben die Helfer ein Lazarett mit zehn Betten aufgebaut.

Potenzielle Biomarker für Ebolafieber

Die MSF-Helfer versuchen außerdem, weitere möglicherweise betroffene Personen ausfindig zu machen. Auf Ebolafieber spezialisierte Ärzte der Organisation würden von Dorf zu Dorf gehen und die Bewohner nach Symptomen untersuchen. Betroffene würden in die Behandlungszentren gebracht.

MSF hat bereits am Wochenende damit begonnen, Isolierstationen in den betroffenen Regionen aufzubauen. Verdachtsfälle würden dort hingebracht und unter Quarantäne gestellt, sagte Dr. Reinaldo Ortuno von MSF der UN-Nachrichtenagentur IRIN. "Das ist der einzige Weg, den Ausbruch einzudämmen."

Beinahe zeitgleich zu dem Ebolaausbruch in Guinea haben Forscher aus London Daten über mögliche neue Biomarker zur Prognose des Ebolafiebers publiziert. Sie hatten kryokonservierte Serumproben von Patienten analysiert, die bei einer Epidemie in den Jahren 2000 und 2001 in Uganda erkrankt waren (J Infect Dis 2014; online 12. Februar).

Danach deuten erhöhte Serumspiegel von Thrombomodulin und Ferritin auf ein höheres Blutungsrisiko und zunehmende Mortalität. Das Blutungsrisiko stehe weiterhin mit erhöhten Serumwerten der zirkulierenden Adhäsionsmoleküle sICAM-1 in Verbindung.

Der Grad der Virämie deutete zudem, was nicht verwundert, auf den Outcome: Patienten, die starben, hatten im Schnitt deutlich höhere Virustiter im Serum. Bei nachweisbaren Virämien waren zudem der Gewebefaktor und t-PA erhöht.

Als prognostisch günstiger Faktor erwies sich zudem sCD40L. Die gelöste Form des Transmembranproteins wird während der Gerinnungskaskade von Plättchen freigesetzt. Erhöhte Serumspiegel traten in der Londoner Analyse vor allem bei Patienten auf, die nicht verstarben. Dies könnte als Marker für eine günstigere Verlaufsform des Ebolafiebers dienen. (nös)

Mehr zum Thema

Impflücken erkennen

Impfstatus checken mit digitalem Tool

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Abb. 1: Pharmakokinetik von Rezafungin bei einer Dosierung von 400mg, gefolgt von 200mg einmal wöchentlich

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [10]

Invasive Candida-Infektionen

Modernes Echinocandin – optimierte Eigenschaften und klinische Vorteile

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Mundipharma Deutschland GmbH & Co. KG, Frankfurt/Main
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie erkenne ich Schmerzen bei Menschen mit Demenz, Professorin Miriam Kunz?

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt