KOMMENTAR

Wer selten muß, ist auch gesund

Von Gabriele Wagner Veröffentlicht:

Viele Patienten glauben, wenn sie nicht jeden Tag Stuhlgang haben, seien sie verstopft. Betroffene äußern dann immer wieder die Befürchtung, daß ihr Körper verschlacke und durch nicht abgeführte Stoffwechsel-Produkte vergiftet würde.

Doch wann ist jemand eigentlich chronisch verstopft? Gibt es Normalwerte auch für die Stuhlfrequenz? Dr. Thomas Schmidt vom Klinikum Bogenhausen in München hat vor einiger Zeit bei einer Untersuchung festgestellt, daß jeder vierte Erwachsene zwischen 35 und 54 Jahren höchstens dreimal pro Woche Stuhlgang hat (Z Gastroentrol, Suppl. 1, 2000, 6). Also kommen auch jüngere Menschen nicht jeden Tag "zu Potte".

Nicht die Stuhlfrequenz, sondern das Befinden ist ein wesentlicher Faktor dafür, ob jemand eine pathologische, chronisch verringerte Frequenz hat. Wer sich wohl fühlt, auch wenn er nur einmal pro Woche kann, muß auch nicht öfter "können". Das beruhigt Patienten vielleicht.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Wer verstopft ist, trinkt und bewegt sich zu wenig - das ist ein Mythos und wissenschaftlich nicht belegt

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Lesetipps
Kommunikationsexperte Sven Blumenrath

© Michaela Schneider

Gegen unerwartete Gesprächssituationen gewappnet

Tipps für MFA: Schlagfertigkeit im Praxisalltag