Wie man mit Verführungen umgeht

GÖTTINGEN (pid). Wer mit dem Rauchen aufhören will, braucht Unterstützung. Untersuchungen zufolge schaffen es nur rund drei Prozent der Raucher, allein ohne Hilfe von außen dauerhaft dem Glimmstengel zu entsagen.

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Eine besonders hohe Erfolgsquote läßt sich mit einer Kombination von verhaltenstherapeutischen und pharmakologischen Ansätzen erzielen. Dies ist die erste Bilanz des Raucherentwöhnungsprogramms, das seit zwei Jahren im Göttinger Universitätsklinikum angeboten wird.

Knapp 30 Prozent der bislang über 300 Teilnehmer hätten es geschafft, auch ein Jahr nach Kursende noch abstinent zu sein, sagt der Leiter des Programms, Professor Stefan Andreas von der Abteilung Kardiologie und Pneumologie. Ein wesentlicher Grund dafür sei die Unterstützung durch eine Nikotin-Ersatztherapie.

Nach einem persönlichen Vorgespräch mit einer Diplom-Psychologin treffen sich die Möchtegern-Nichtraucher sechs Mal im wöchentlichen Abstand in Gruppen mit höchstens zwölf Teilnehmern. Mit verschiedenen verhaltenstherapeutischen Techniken werden sie angeleitet, ihr Rauchverhalten zu beobachten und zu analysieren. Spätestens beim dritten Kurstreffen wird dann der Termin festgelegt, an dem sie das Rauchen einstellen.

Für die Entwöhnungsphase bekommen die Teilnehmer Strategien vermittelt, wie sie typische Verführungssituationen überstehen können. Am Ende der sechswöchigen Kurse haben durchschnittlich 70 Prozent der Teilnehmer den Einstieg in den Ausstieg geschafft. Nach einem halben Jahr waren fast 40 Prozent noch Nichtraucher, nach einem Jahr 28 Prozent. Die Teilnahme am Programm kostet 120 Euro. Die Kassen übernehmen in der Regel 75 Euro.

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