Ebola-Virus

Zwei Jahre nach Infektion noch detektierbar

Veröffentlicht:

CHAPEL HILL. RNA des Ebola-Virus‘ ist bis zu zwei Jahre nach der Infektion in der Samenflüssigkeit Überlebender nachweisbar. Forscher der Universität North Carolina in Chapel Hill wiesen sogar bei Männern, bei denen ein vorheriger Test auf das Ebola-Virus negativ ausgefallen war, im Sperma von Überlebenden RNA des Virus‘ nach (Open Forum Infectious Diseases 2017; ofx155).

Insgesamt untersuchten die Wissenschaftler um Dr. William A. Fisher II das Sperma von 149 Männern, die die Ebola-Epidemie überlebt hatten. Bei 13 von ihnen wiesen sie Virus-RNA in der Samenflüssigkeit nach, wobei diese älter waren als Männer, bei denen keine Virus-RNA nachgewiesen wurde. Bei elf dieser 13 Männer war Ebola-RNA auch zwei Jahre nach der Infektion noch detektierbar. Für die Wissenschaftler geben die Erkenntnisse Anlass, die Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezüglich der sexuellen Übertragung des Ebola-Virus‘ aus dem Jahr 2016 zu überdenken: Die WHO rät, beim Sex über einen Zeitraum von mindestens zwölf Monaten nach der Infektion Kondome zu verwenden oder bis zwei aufeinanderfolgende Tests keine Virus-RNA im Sperma nachweisen.

"Wir müssen Ebola nicht mehr nur als akute Krankheit betrachten, sondern als Krankheit mit möglichen Langzeitfolgen", wird Studienautor Fisher in einer Mitteilung der Universität zitiert. Allerdings sei bisher nicht klar, ob RNA des Virus‘ tatsächlich infektiös sei und beim Sex übertragen werden könne. (bae)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Kasuistik

Tularämie: „Furunkel“ führte auf die falsche Fährte

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Lesetipps
Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung