Kongo

Zweite Ebola-Welle in der Kongo-Region Beni

Veröffentlicht:

GENF. Eine zweite Welle des Ebola-Virus breitet sich in der Region Beni im Kongo aus. Mehr als die Hälfte der neuen Fälle sei in den vergangenen drei Wochen in der sogenannten Gesundheitszone Beni aufgetreten, berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag in Genf. Beni war nach Beginn des Ausbruchs vor rund einem Jahr bereits mehrere Wochen lang stark betroffen gewesen.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums waren bis 23. Juli im Kongo insgesamt gut 2600 Ebola-Fälle registriert worden. Mindestens 1756 Menschen starben. Die WHO geht davon aus, dass möglicherweise ein Viertel aller Fälle gar nicht entdeckt werden. Die Menschen sterben, ohne dass die Verwandten sich bewusst sind, dass der Angehörige Ebola hatte.

Die WHO will nun einen zweiten Ebola-Impfstoff im Kongo einführen. Die Entscheidungen lägen aber bei den örtlichen Behörden, betonte der WHO-Nothilfekoordinator Michael Ryan.

Bislang war der kongolesische Gesundheitsminister Oly Ilunga gegen die Einführung eines zweiten Impfstoffs, um die Bevölkerung nicht zu verwirren oder möglicherweise neues Misstrauen zu erwecken. Ilunga trat aber Anfang der Woche zurück, aus Protest dagegen, dass der Präsident die Aufsicht über den Kampf gegen Ebola dem Direktor des Instituts für Biomedizinische Forschung, Jean-Jacques Muyembe, übertragen hatte. Muyembe prüfe jetzt mit einem Team mögliche andere Impfstoffe und wie sie eingesetzt werden könnten, sagte Ryan.

Die lebensgefährliche Seuche ist in einer von jahrzehntelangen Kämpfen heimgesuchten Region ausgebrochen. Dort verbreiten Rebellengruppen immer wieder falsche Gerüchte über Impfkampagnen. Ein zweiter Impfstoff, der anders verabreicht würde als der erste, könne die Verunsicherung der Menschen fördern, hatte Ilunga argumentiert.

Bislang wurden mehr als 170.000 Menschen mit einer einmaligen Dosis eines experimentellen Impfstoffs des Unternehmens Merck versorgt. Die Impfung gilt als höchst effektiv. Es sei zur Zeit ausreichend Impfstoff vorhanden, sagte Ryan. Bei einer schnelleren Ausbreitung könne es aber knapp werden, räumte er ein.

Ein zweiter Impfstoff vom Unternehmen Johnson und Johnson steht zur Verfügung, wurde aber noch nicht im Feld getestet. Er müsste zweimal verabreicht werden. (dpa)

Mehr zum Thema

Auch weiterhin sicher

Trump warnt Schwangere vor Paracetamol – BfArM widerspricht

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Portraits: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Die Schilddrüse tickt in jedem Lebensalter anders

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Abb. 1: Phenylketonurie – Phenylalanin-Zielwerte und Monitoring während der Lebensphasen

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [2, 3]

Enzymersatztherapie der Phenylketonurie

Pegvaliase: anhaltendes Ansprechen, flexiblere Ernährung

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: BioMarin Deutschland GmbH, Kronberg am Taunus
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neuer Verschlüsselungsalgorithmus in der TI

gematik verlängert Frist für Austausch der E-Arztausweise

Lesetipps
Mit einer eher seltenen Diagnose wurde ein Mann in die Notaufnahme eingeliefert. Die Ursache der Hypoglykämie kam erst durch einen Ultraschall ans Licht.

© Sameer / stock.adobe.com

Kasuistik

Hypoglykämie mit ungewöhnlicher Ursache

Die Glaskuppel zur Notfallreform: Zustimmung und Zweifel

© undrey / stock.adobe.com

Kolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zur Notfallreform: Zustimmung und Zweifel