Arzneimittelversorgung

Ärzte und Apotheker in Westfalen-Lippe verlangen mehr Handlungsspielräume

In Westfalen-Lippe wenden sich Ärzte- und die Apothekerkammer gegen Regresse und Retaxationen der Kassen. Um eine sichere Versorgung zu gewährleisten, müssten solche bürokratischen Hürden fallen.

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Münster. Ärztekammer und Apothekerkammer in Westfalen-Lippe sind sich mit Blick auf das geplante Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz einig: Es sollte dabei in erster Linie darum gehen, eine schnelle und sichere Patientenversorgung ohne bürokratische Hürden zu ermöglichen.

Genau das würden die Krankenkassen durch überzogene Wirtschaftlichkeitsprüfungen bei Ärztinnen und Ärzten sowie durch Retaxationen bei Apothekerinnen und Apothekern aber immer wieder konterkarieren.

„Die Ärzte und Apotheker brauchen bei der Versorgung vor Ort mehr Flexibilität und weniger bürokratische Fesseln“, betonen Ärztepräsident Dr. Hans-Albert Gehle und Apotheker-Präsidentin Gabriele Overwiening in einer gemeinsamen Mitteilung.

Mehr Handlungsspielräume, weniger Kassenwillkür

Sie weisen darauf hin, dass es Arztpraxen und Apothekern trotz der sich ständig verschärfenden Lieferengpässe in den allermeisten Fällen gelungen sei, die Arzneimitteltherapien für Patientinnen und Patienten sicherzustellen.

„Es kann nicht sein, dass Ärzte und Apotheker die Versorgung der Patienten unter diesen immer schwierigeren Rahmenbedingungen möglich machen, sie dafür einen immensen Personalaufwand betreiben und zugleich Regresse und Retaxationen wie ein Damoklesschwert über ihnen schweben“, so Gehle und Overwiening. „Wenn wir auch in Zukunft eine gute und sichere Gesundheitsversorgung aufrechterhalten sollen, brauchen wir mehr Handlungsspielräume und weniger Krankenkassenwillkür.“ (iss)

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