Wer mit Hilfsmittelanbietern kooperieren will, braucht die Kassen zur Genehmigung - sonst ist es leicht Betrug. Fingierte Behandlungen, manipulierte Rezepte, und vor allem unzulässige Kooperationen zwischen Ärzten und Händlern von Heilmitteln - all das stand in diesem Jahr im Mittelpunkt der Tagung 'Betrug und Korruption im Gesundheitswesen' der KKH-Allianz in Hannover.

Vergangenen Freitag veröffentlichte die 'Ärzte Zeitung' die Honorardaten zum ersten Halbjahr 2009. Basis: KBV-Endabrechnung. Die KVen in NRW widersprechen: Das sei Schätzometrie und zu hoch gegriffen.

Wenig Aufwand, aber viele Vorteile bietet eine bis jetzt kaum genutzte Kooperationsform, sagt ein Steuerberater.

Die KV Berlin hat in zwei Jahren 79 Hinweise auf Fehlverhalten im Gesundheitswesen bearbeitet.

Dem Ombudsmann für die private Krankenversicherung kommen immer wieder seltsame Dinge unter, wenn sich PKV-Kunden bei ihm beschweren. Doch die Unterlagen, die ihm ein Versicherter im vergangenen Jahr geschickt hat, haben selbst Dr. Helmut Müller erstaunt.

Eines der am weitesten entwickelten Ärztenetze in Deutschland ist UGOM in Amberg. Gut 90 Ärzte und drei Kliniken arbeiten daran, einen Vertrag für eine Vollversorgung abzuschließen. Auch die Apotheker sollen mit ins Boot.

Hausarztverträge, wie sie derzeit von Krankenkassen abgeschlossen werden, stellen nach Ansicht des Leiters des Münchner Instituts für Gesundheitsökonomik (IfG), Professor Günter Neubauer, eine zunehmende Bedrohung für die bundesweit mehr als 600 Ärztenetze dar.

Regressforderungen für die Verordnung moderner Wundversorgungsprodukte über Sprechstundenbedarf sorgen derzeit nach Angaben des Bundesverbands Medizintechnologie (BVMed) für Verwirrung unter der niedergelassenen Ärzteschaft in der KV Brandenburg.

30 Minuten maximale Wartezeit für Versicherte der BKK salvina in Frauenarztpraxen des Deutschen Ärztenetzes Gynäkologie - das ist die Botschaft an Patientinnen. Für die Ärzte bedeutet der Selektivvertrag auch mehr Geld.

Wenn eine Krankenkasse bei der Bearbeitung von Einsprüchen schlampt, hat sie hinterher das Nachsehen. Ein Apotheker sparte auf diese Weise fast 180 000 Euro.

Da staunt der Laie, und auch der Fachmann wundert sich: Patienten, die im Winterurlaub in Österreich einen Unfall haben, müssen die Arztkosten in der Regel vorstrecken. Bei der Rechnung gibt es dann ein echtes Aha-Erlebnis.

Der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) reicht es: Sie wird mit den Krankenkassen keine Arznei- und Heilmittelvereinbarungen mehr unterzeichnen.

Zwar hat die KV Berlin sich bei den Kassen nicht durchsetzen können, freie Leistungen durch Fallwertzuschläge zum RLV zu ersetzen. Aber schon ab April werden die freien Leistungen gedeckelt.

Die KV Westfalen-Lippe will keine neuen Arznei- und Heilmittelvereinbarungen mit den Kassen unterzeichnen. Diese seien in der heutigen Vertragslandschaft sinnlos.