Ambulante Versorgung in Marburg 'übernehmen oder mindestens steuern'? Diese Pläne stehen in einem internen Protokoll des Marburger Uniklinikums, dass zum Rhön-Konzern gehört. Ärzte und Landtagsabgeordnete sind empört.
Das zum privaten Klinikbetreiber Rhön gehörende Universitätsklinikum Gießen/Marburg (UKGM) hat sich im vergangenen Jahr operativ 'massiv verbessert'. Das versicherte bei einem Pressetermin Konzern-Finanzvorstand Jens-Peter Neumann.
Die Idee ist bestechend, aber gleichzeitig verwegen: die Schaffung einer durchgängigen Versorgungsstruktur von der universitären Spitzenmedizin bis zur hausärztlichen Betreuung. Inklusive einer Vernetzung von Forschung, Lehre und Praxis.
Der Rhön-Klinikkonzern will offenbar die komplette ambulante Medizin in Marburg übernehmen. Diese Pläne sorgen für Empörung - nicht aber bei den freien Vertragsärzten rund um die Uni-Stadt.
Ärztinnen und Ärzte an den beiden Universitätskliniken in Hessen sehen aufgrund der Arbeitsbelastung ihre Gesundheit gefährdet. Bei einer Umfrage des Marburger Bundes Hessen gaben 80 Prozent der teilnehmenden Mediziner an, an Schlafstörungen und häufiger Müdigkeit zu leiden.